Bottrop. Die Dosis zwischen zwei Astrazeneca-Impfungen verkürzen und eher Freiheiten genießen? So reagieren Hausärzte und Impfzentrum in Bottrop darauf.
Zwölf Wochen liegen zwischen der ersten und der zweiten Dosis Astrazeneca – bisher. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat nun angekündigt, der Abstand zwischen erster und zweiter Impfung könne auf vier Wochen verkürzt werden. Die Zulassung des Impfstoffs gibt das durchaus her, demnach muss die zweite Dosis in einem Zeitraum von vier bis zwölf Wochen verabreicht werden.
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Eine Verkürzung auf vier Wochen sei im Impfzentrum nicht machbar. Das stellt Michael Althammer, organisatorischer Leiter des Impfzentrums, gegenüber der Lokalredaktion klar. Noch gebe es aber auch nur vereinzelte Anfragen dieser Art. So nachvollziehbar das Anliegen wäre, im Impfzentrum sei das nicht möglich, sagt Althammer und verweist auf organisatorische und logistische Schwierigkeiten.
Bottroper Hausärzte klären über Konsequenzen kürzerer Abstände auf
Auch in den Hausarztpraxen gebe es erste Anfragen von Menschen, die um einen kürzeren Abstand zwischen den Astrazeneca-Dosen bitten. Doch damit verringere sich die Wirksamkeit des Impfstoffs, sagt Dr. Christoph Giepen, der Sprecher des Ärztevereins in Bottrop. In seiner Praxis kläre er die Menschen darüber entsprechend auf.
Zwischen erster und zweiter Impfung sollten mindestens acht Wochen liegen, erläutert der Hausarzt. Bei weniger als acht Wochen liege die Schutzwirkung bei rund 55 Prozent, bei über acht Wochen steige sie auf 80. Giepens Erfahrung: „Die meisten Patienten lassen sich dann überzeugen und wir impfen nach zwölf Wochen, wie es auch die offizielle Vorgabe ist.“
Nicht jeder Bottroper bekommt als Zweitimpfung wieder Astrazeneca
Wenn sich jemand nicht davon überzeugen lasse, auch nicht nach ausführlicher Aufklärung, impfe er im Zweifel auch in kürzerem Abstand. Denn: Letztlich sei es besser so zu immunisieren als gar nicht, sagt Giepen – auch mit Blick auf das angestrebte Ziel der Herdenimmunität. Grundsätzlich ist Giepens Eindruck jedoch, dass es den meisten Menschen um den optimalen Schutz vor Corona geht und nicht darum, schnellstmöglich die Freiheiten für Geimpfte – etwa mit Blick auf mögliche Urlaubsreisen – zu genießen.
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Doch wie sieht es generell aus mit der Astrazeneca-Zweitimpfung? Da muss unterschieden werden zwischen denjenigen, die jünger und denjenigen, die älter als 60 Jahre sind. Medizinische Kräfte, Pflegekräfte, Grundschullehrerinnen und -lehrer oder auch Erzieherinnen und Erzieher, die oftmals eben jünger als 60 seien und zunächst noch eine Dosis Astrazeneca erhalten haben, bekommen als zweite Dosis Biontech, erläutert Althammer. Anders sehe es aus bei den Über-60-Jährigen, die beispielsweise rund um Ostern in einer Sonderaktion im Impfzentrum Astrazeneca verabreicht bekommen haben. „Die bekommen auch ihre zweite Dosis Astrazeneca“, erläutert Althammer.