Bottrop-Kirchhellen. Die Stadt Bottrop gibt ein Stück Friedhofsfläche an der Schulstraße in Kirchhellen auf. Es soll zu Bauland werden. Was dort entstehen könnte.

Die Stadt wird ein Stück Friedhof an der Schulstraße zur Bebauung freigeben. Es wird für Bestattungen nicht mehr benötigt. Noch ist aber nicht entschieden, ob dort Wohnungen entstehen sollen oder das Gewerbegebiet nebenan vergrößert wird.

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Bottrop braucht nicht mehr soviel Friedhofsfläche wie früher geplant, weil der Trend auf den Friedhöfen zu günstigen und platzsparenden Bestattungsformen wie Urnengräbern geht. Das war eine zentrale Erkenntnis aus dem Friedhofsentwicklungskonzept, das der Fachbereich Umwelt und Grün gemeinsam mit Landschaftsplanern im Frühjahr 2013 den Politikern vorgestellt hat. Als Konsequenz daraus ist schon damals ein Teil der Erweiterungsfläche des neuen Friedhofs östlich der Schulstraße als Sperrfläche markiert worden, auf dem keine Bestattungen mehr durchgeführt werden. Zur Straße Im Pinntal hin werden weiterhin zwei Urnenstelen und ein Baumurnenfeld genutzt.

Das Baumurnenfeld auf dem Friedhof wird ebenso weiter genutzt wie die beiden Urnenstelen.
Das Baumurnenfeld auf dem Friedhof wird ebenso weiter genutzt wie die beiden Urnenstelen. © Kai Süselbeck

12.000 Quadratmeter freigegeben

Jetzt hat der Fachbereich Umwelt und Grün nochmals gemessen und berechnet. 12.000 Quadratmeter Friedhofsfläche an der Schulstraße hat er an das Planungsamt abgegeben zur Umwandlung in Bauland. Die Fläche grenzt im Süden an die Wohnhäuser entlang der Straße An der Sandgrube und im Osten an das neue Gewerbegebiet „Westlich Gartenstraße“. Wegen der großen Nachfrage nach Gewerbeflächen hat die Stadt seither auch das neue Gewerbegebiet im Pinntal entwickelt. Dort läuft derzeit der letzte Vermarktungsschritt (siehe unten).

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Um den Planern freie Hand zu schaffen, will der Fachbereich Grün auf der verbleibenden Fläche eine Erinnerungsmöglichkeit schaffen für die Angehörigen der Verstorbenen, deren Asche dort verstreut worden ist, sagt Abteilungsleiterin Heike Lüning: „Dort werden bis heute Kerzen aufgestellt und Blumen abgelegt.“ Das Hochkreuz könne in Absprache mit den Planer versetzt werden. Den Zugang zur restlichen Friedhofsfläche von der Schulstraße aus will der Fachbereich ein Stück nach Norden verlegen.

Entscheidung noch offen

Werden Wohnraum oder Gewerbeflächen auf dem Grundstück entstehen? „Diese Entscheidung haben wir noch nicht getroffen“, sagt Oliver Schüttler, Abteilungsleiter im Planungsamt. Derzeit habe der Wohnungsbau im Planungsamt Präferenz; doch die Erweiterung des benachbarten Gewerbegebietes sei eine „Option, die wir im Auge behalten werden“.

Die CDU in der Bezirksvertretung Kirchhellen hatte bereits 2013 bei der Vorstellung des Friedhofskonzeptes vorgeschlagen, die Friedhofsfläche für eine Erweiterung des Gewerbegebietes „Westlich Gartenstraße“ zu nutzen, das damals gerade in der Entwicklung war.

Wieder Flächen frei im Gewerbegebiet Im Pinntal

Im benachbarten Gewerbegebiet „Im Pinntal“ hat die Wirtschaftsförderung einen zweiten Anlauf genommen, rund 14.600 Quadratmeter freie Fläche zu vermarkten. Mehrere Unternehmen haben dort von ihrer Option auf Flächen keinen Gebrauch gemacht.

Am 7. Mai endet die Frist für ein offenen Bieterverfahren. Interessenten können bis dahin ihre Angebote einreichen und ihre Planungen präsentieren. Die Mindestfläche, auf die geboten werden kann, beträgt 1000 Quadratmeter, das Mindestgebot liegt bei 120 Euro pro Quadratmeter inklusive Erschließungsbeiträge. Die Flächen liegen zentral innerhalb der bereits gebauten Erschließungsstraße.

Die Entscheidung über die Vergabe der Grundstücke trifft der Wirtschaftsförderungs- und Grundstücksausschuss voraussichtlich im Juni. Ein entscheidendes Kriterium ist dabei der Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen.