Weitmar-Mark. Die umstrittene Edeka-Ansiedelung dominiert die Versammlung der Bürgergemeinschaft Weitmar-Mark-Stiepel. 90 Besucher diskutieren eifrig.

Wann kommt der Edeka-Markt? Wie geht es dort weiter? Mit diesen Fragen kamen rund 90 Besucher zur inzwischen sechsten Versammlung der Bürgergemeinschaft Weitmar-Mark-Stiepel seit Mai 2015. Das Interesse ist groß. Vor allem an dem geplanten neuen Edeka. Ein per Handzeichen herbeigeführtes Meinungsbild macht an diesem Abend deutlich: Die große Mehrheit der Besucher ist gegen einen weiteren Supermarkt. Der Beschluss des Bezirks Südwest von März 2018 sowie die Planungsziele von Stadt und Edeka stehen dem entgegen.

Gut besucht war die Bürgerversammlung der Bürgergemeinschaft Weitmar-Mark-Stiepel.
Gut besucht war die Bürgerversammlung der Bürgergemeinschaft Weitmar-Mark-Stiepel. © Svenja Hanusch

Verkaufsfläche unverändert

„Seit 2018 gibt es auch keinen aktuellen Bebauungsplan mehr“, erklärt Rüdiger Bunk von der Bürgergemeinschaft. „Der Beschluss der Bezirksvertretung von 2018 weist eine Verkaufsfläche von 2000 anstatt der bisher vorgesehenen 1500 Quadratmeter aus“, berichtet Bunk. Da ein Oberverwaltungsgerichtsbeschluss nun auch Treppen und Flure zur Verkaufsfläche zählt, dürfte sich allerdings an der bisherigen reinen Verkaufsfläche wenig geändert haben, zeigt die nachfolgende Diskussion auf.

Sorge wegen zu großen Lagers

Die Bruttogeschossfläche und der Umfang des Baukörpers mit etwa 3500 Quadratmetern haben sich laut Bunk seit den ersten Plänen von 2015 nicht geändert. „Unsere größte Sorge ist, dass seit 2018 davon 1507 Quadratmeter für ein Lager vorgesehen sind. So viel benötigt kein Frischemarkt“, erklärt Jürgen Fuhrmann (Bürgergemeinschaft). Allerdings sollen dort nach Aussagen der Projektentwickler auch Sozial- und Büroräume für die vermutlich nicht kleine Mitarbeiterschaft entstehen.

Anlieferung und Parken werden nach aktuellem Stand weiterhin über die Tiefgarage abgewickelt. Ins Spekulative gerät die Diskussion, als nicht nur über mögliche Verkehrsprobleme auf der Karl-Friedrich-Straße geredet wird, die die Verkehrsplaner in 2015 ebenfalls sahen. Es wird auch gemutmaßt, dass die dortigen Engpässe zur Folge haben könnten, dass es auf Dauer zu einer Anlieferung über das Wohngebiet Bergwerkstraße führen könne.

Auch gegen Kreisverkehr gibt es Kritik

Der Kreisel an der Ecke Markstraße/Heinrich-König-Straße soll laut mündlicher Aussage des Tiefbauamtes 2021 kommen. In 2020 erfolgen bereits bergbauliche Sicherungsmaßnahmen auf der Karl-Friedrich-Straße und der Kemnader Straße. Mehrere Bürger sprechen sich gegen die Notwendigkeit eines Kreisverkehrs aus. Ein Senior erbost: „Es läuft doch heute. Damit werden zukünftig nur Staus erzeugt.“

Weitere Themen des Abends sind die derzeitigen Verfüllungsarbeiten der Bergbauhinterlassenschaften in der Karl-Friedrich-Straße, der Bauverkehr vor den neuen Gebäuden der Vonovia auf der Heinrich-König-Straße, der Rückbau des ehemaligen Flüchtlingswohnheims „Am Kuhlenkamp“ und das „Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung“. In letzterem arbeiten acht Bürgerinitiativen zusammen; mit dem Ziel, eine bessere Bürgerinformation zu erreichen, bevor ein Bauplanungsverfahren überhaupt einsetzt.