Weitmar. . Neue Bauarbeiten auf der Karl-Friedrich-Straße sorgen für Unmut. Beschilderung und Verkehrsführung werden kritisiert. Die Stadt will optimieren.

Niyazi Cetinpolat ist sauer. Seit Anfang der Woche beklagt der Besitzer des Kiosks am Kuhlenkamp Umsatzeinbußen von bis zu 300 Euro – täglich. Seit Montag wird seinen Kunden nämlich die Zufahrt zum Büdchen erschwert. Denn die Karl-Friedrich-Straße ist zwischen Prinz-Regent-Straße und der Einmündung An der Holtbrügge gesperrt. Dort werden im Vorfeld von Kanalbau Sondierungsbohrungen durchgeführt, um die Bodenbeschaffenheit zu prüfen.

Seit Montag gesperrt: die Karl-Friedrich-Straße zwischen Prinz-Regent-Straße und Holtbrügge.
Seit Montag gesperrt: die Karl-Friedrich-Straße zwischen Prinz-Regent-Straße und Holtbrügge. © Gernot Noelle

Zufahrt gesperrt

Da auch nach wie vor an der Holtbrügge gebuddelt wird und die Zufahrt zur Karl-Friedrich-Straße ebenfalls gesperrt ist, kann Niyazi Cetinpolats Kiosk nur noch von einer Seite angefahren werden. Allein, dies machen nur noch wenige. „Die meisten haben morgens ja nicht viel Zeit“, sagt der 53-Jährige. „Außerdem fällt nun der Durchgangsverkehr weg.“ Und auch Besuch von Ortsunkundigen. Diese würden den Weg zu ihm gar nicht finden, sagt Cetinpolat, der seinen Kiosk seit 2002 betreibt.

Umleitungsschilder

Denn die U -48-Umleitungsschilder, die Autofahrer grundsätzlich davon abhalten, die Karl-Friedrich-Straße anzusteuern, führen über die Heinrich-König-Straße, Hattinger Straße und Wasserstraße zur Holtbrügge – in eine Sackgasse. Ein Schild, das an der Wasserstraße den Weg über die Franziskus­straße Richtung Kuhlenkamp und Karl-Friedrich-Straße empfiehlt, fehlt. Auch ist dort schon ab Natorp­straße der restliche Weg als Sackgasse ausgewiesen. „Wer fährt dann noch weiter bis zu meinem Kiosk?“, fragt Niyazi Cetinpolat.

Für ihn liegt die Lösung ganz nah: Über den Kuhlenkötterweg gegenüber vom Kiosk könnte die neue Baustelle ganz leicht umfahren werden. Nur hat die Stadt dort, von der Karl-Friedrich-Straße aus, ein „Durchfahrt verboten“-Schild platziert – mit Ausnahme für die Anlieger. Dieses werde allerdings missachtet, klagt Anwohner André Böckmann. Besonders zu Stoßzeiten werde die Tempo-30-Zone als Abkürzung und Rennstrecke benutzt. „Dabei ist dies für viele Kinder ein Schulweg.“

Stadt: Am Montag wird überprüft

Weil die Holtbrügge und nun direkt im Anschluss auch die Karl-Friedrich-Straße gesperrt ist, ist der Kiosk (links) nur noch schlecht zu erreichen. Zumal auch der Kuhlenkötterweg als Umleitung wegfällt. Zumindest verbietet ein Schild die Durchfahrt von der Karl-Friedrich-Straße aus.
Weil die Holtbrügge und nun direkt im Anschluss auch die Karl-Friedrich-Straße gesperrt ist, ist der Kiosk (links) nur noch schlecht zu erreichen. Zumal auch der Kuhlenkötterweg als Umleitung wegfällt. Zumindest verbietet ein Schild die Durchfahrt von der Karl-Friedrich-Straße aus. © Antonia Huber

Die Stadt, mit der Kritik von beiden Seiten konfrontiert, will sich kümmern. „Irritationen am Anfang sind normal. Am Montag schaut sich ein Kollege die Umleitungsbeschilderung nochmal an“, verspricht Pressesprecher Peter van Dyk. Zudem soll an der Kreuzung in Weitmar-Mark auf den Umleitungsschildern der Zusatz „Frei bis Prinz-Regent-Straße“ ergänzt werden. Grundsätzlich, so van Dyk, wolle man den Umleitungsverkehr aber ganz bewusst von der Prinz-Regent-Straße fernhalten. „Die Grünphasen an den Ampeln dort sind zu kurz, so dass bei mehr Verkehr lange Rückstaus entstehen würden.“

Die Durchfahrt über den Kuhlenkötterweg habe man ebenfalls bewusst verboten, sagt Peter van Dyk. „Wenn dies missachtet wird, müssen wir die Straße gegebenenfalls zur Sackgasse machen.“