Bochum. Die prominente TV-Köchin kocht zum Abschluss einer Marketing-Aktion vor 350 Studenten in der Rotunde. „Wer sich liebt, sollte kochen lernen!“ Das kulinarische Ereignis mit Gemüsesuppe, Cous-Cous und einem köstlichen Brotnachtisch namens „Scheiterhaufen“ war der Abschluss der Aktion „code:blue“.

„Zwei Drittel aller Frauen finden Männer, die kochen können, sexy“, weiß Sarah Wiener. Die prominente Gastronomin kennt wirklich viele Gründe für das Do-it-yourself am Kochtopf und teilte diese mit gut 350 Bochumer Studierenden in der Rotunde. Das kulinarische Ereignis mit toller Gemüsesuppe, Cous-Cous und einem köstlichen Brotnachtisch namens „Scheiterhaufen“ war der Abschluss der Aktion „code:blue“ von Bochum Marketing, die Studierende in den Einzelhandel und die Gastronomie in der Innenstadt locken sollte.

„Das Studentendasein ist anstrengend“, weiß die energisch-sympathisch auftretende gebürtige Wienerin und zählt Gründe dafür auf: der Auszug aus der heimischen „Hotelsituation“, das fehlende Geld, das fehlende Können am Herd. Probleme, die auch ein einstündiger Vortrag nicht lösen könne, weiß sie, doch gleichwohl macht sie Werbung für kulinarische Eigeninitiative. „Wer sich liebt, sollte kochen können!“ Auch wenn das ein „angstbesetztes Gebiet“ sei.

Billiger, gesünder, schmackhafter

Die Gründe, die sie nennt, sind durchaus einzusehen: es ist billiger, gesünder, besser für die Umwelt und sogar schmackhafter. Darüber kann sie sich in Rage reden, wütend werden. Es werde viel über Investitionen in Bildung geredet, doch die Verpflegung in Kindergärten, Schulen und Mensen müsse extrem billig sein. Ausgerechnet auf diesem Gebiet herrsche Sparzwang. Da konnte RUB-Mensa-Chef Ezzedine Zerria nur zustimmen. Nichtsdestotrotz lud der Großküchenchef die Gastronomin in sein „Restaurant“ ein.

Die TV-Köchin Sarah Wiener

Die 1962 geborene Sarah Wiener wuchs in Wien bei ihrer Mutter auf; die Eltern lebten getrennt. Mit 17 Jahren verließ sie ihr Mädcheninternat und trampte durch Europa.

1999 machte sie in Berlin-Mitte ihr erstes Restaurant auf. Heute betreibt sie mehrere Restaurants und u.a. eine Catering-Agentur mit 200 Mitarbeitern.

Für Sarah Wiener, Tochter des Avantgarde-Gastronomen („Exil“ in Kreuzberg) und Schriftstellers („die verbesserung von mitteleuropa, roman“) Oswald Wiener, war ihr Bochumer Vortrag etwas besonderes. Nicht des Themas wegen („Vorträge halte ich öfter“), sondern wegen familiärer Bande, die sie mit Bochum verbinden. War sie doch bis vor kurzem mit Peter Lohmeyer verheiratet. „Die Dorfkirche Stiepel ist für mich auch Heimat“, gab sie zu Protokoll – und auch lachend, dass mangelnde Kochkünste nicht der Scheidungsgrund gewesen seien.

Bochum Marketing-Geschäftsführer Mario Schiefelbein zeigte sich überaus zufrieden mit der neuartigen Kampagne, die vor allem über QR-Codes für das Handy und das Internet gelaufen war. „Wir hatten sehr, sehr gute Rückmeldungen aus dem Handel“, sagte er und kündigte an: „Das muss keine Eintagsfliege bleiben“. Sarah Wiener könnte also bald wieder in Bochum kochen. Es wäre schön.