Bochum. Die Stadt Bochum sucht Wohnungen oder Häuser, die vorübergehend von Flüchtlingen aus Syrien genutzt werden könnten. Die derzeitigen Kapazitäten seien nahezu komplett belegt. Derzeit kommen im Schnitt pro Woche 15 neue Flüchtlinge aus Syrien. Die Stadt erwartet mehr konkrete Hilfe vom Land.

Allein im letzten Jahr wendete die Stadt Bochum 7,958 Millionen Euro für Asylbewerber auf. Zur Zeit leben 935 Asylbewerber in größeren Unterkünften, hinzu kommen 200 Menschen, die in Wohnungen untergebracht sind.

Jede Woche kommen im Schnitt 15 Personen zur Zeit ausschließlich aus den syrischen Kriegs- und Krisenregionen an. „Unsere Unterkunftskapazitäten sind nahezu erschöpft. Derzeit suchen wir dringend Wohnraum für rund weitere 200 Menschen“, so Sozialdezernentin Britta Anger. Die Stadt versuche weiterhin, die Asylbewerber dezentral unterzubringen.

An die Einrichtung einer großen Einheit, wie sie sich etwa in den 90er Jahren an der Kemnader Straße oder der Hiltroper Straße befunden haben, sei derzeit nicht gedacht. „Wir haben gute Erfahrungen mit unserem Konzept gemacht“, so Anger. Derzeit sei aber noch nicht abzusehen, wie viele Menschen aus dem Raum Syrien noch aufgenommen werden müssten. Heute gibt es lediglich an der Wohlfahrtstraße in Wiemelhausen ein Container-Lager für rund 100 Flüchtlinge.

Kostenzuweisungen des Landes reichen nicht aus

Die jetzt bekannt gewordenen Summen für die Aufwendungen sind Bestandteil einer Antwort der Landesregierung einer Anfrage des CDU-Abgeordneten André Kuper an die Landesregierung. Darin ging es auch um die Frage, ob die Städte einer weiteren Unterstützung bedürfen.

Die Sozialdezernentin bejaht dies ausdrücklich. So seien allein an den Kosten für die medizinische Versorgung im letzten Jahr auf rund 1,6 Millionen Euro angestiegen. Auch die pauschale Zuwendung des Landes decke gerade 20 vH der tatsächlichen Kosten.