Bochum. Ute Bogucki hat am 1. Juni 2014 die Leitung des Amtes für Soziales und Wohnen übernommen. Die Bochumerin war selbst einmal hilfebedürftig und weiß daher genau, was sie erreichen will. Bochum soll sechs neue Flüchtlingsheime bekommen, und die Seniorenarbeit soll neu gestaltet werden. Millionenkosten.
Seit dem 1. Juni hat das Amt für Soziales und Wohnen eine neue Amts- und Institutsleiterin: Ute Bogucki hat nach zehn Jahren Dr. Heide Ott als Leiterin abgelöst.
Weil Bogucki bereits die vergangenen drei Jahre stellvertretende Leiterin des Sozialamtes war, ist sie sich den Anforderungen dieses Amtes bewusst. Und dass sie selbst vor 29 Jahren einmal hilfebedürftig war, sieht sie als zusätzliche Herausforderung viel zu erreichen. „Seit 1985 arbeite ich für die Stadt Bochum. Am 1. Juni waren es genau 29 Jahre. Die ersten drei Jahre waren eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme beim Jugendamt – ich weiß noch genau, wie man sich als Arbeitsloser fühlt.“ Daher verfolgt die 59-Jährige mit ihren 240 Mitarbeitern das Ziel, sich zukünftig „um all die zu kümmern, die Unterstützung brauchen“.
Haushaltssperre stellt das Amt vor große Schwierigkeiten
Leider sind ihr schon zu Amtsantritt Steine in den Weg gelegt worden: Auf die Haushaltssperre sei man in diesem Maße nicht vorbereitet gewesen und sie wirke sich erheblich auf die Planungen aus. „Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und der wachsenden Flüchtlingsströme sind die Senioren- und Flüchtlingsarbeit zwei besondere Aufgaben – mit denen aber auch entsprechende Kosten aus uns zukommen.“
Wachsende Flüchtlingsströme kosten die Stadt Millionen
Man wolle in der Stadt neue Flüchtlingsunterkünfte bauen und die Seniorenarbeit neu strukturieren. „Insgesamt möchten wir zu den drei bestehenden sechs neue Flüchtlingsheime bauen. Unser Ziel ist es, die Asylbewerber gleichmäßig über das Stadtgebiet zu verteilen.“ Hier bestünde noch großer Optimierungsbedarf, denn beispielsweise in Wiemelhausen habe man 250 Personen, die in einer Unterkunft leben – wünschen würde sich die neue Amtsleiterin mittelfristig maximal 60 Flüchtlinge pro Einheit. „Zur Zeit leben in den Übergangsheimen der Stadt 755 Flüchtlinge, nicht einberechnet die etwa 200, die in Wohnungen untergebracht sind. Und es ist mit noch mehr zu rechnen, was uns vor inhaltliche und logistische Probleme stellt“, sagt Bogucki. Die Investitionen für den Bau eines einzelnen neuen Flüchtlingsheimes würden sich auf mindestens zwei Millionen Euro belaufen.
Seniorenarbeit wird ausgebaut und soll bedarfsgerecht werden
Für die ältere Bevölkerung hat die Stadt sechs Seniorenbüros eingerichtet – in jedem Bezirk eines. Mit Vertretern der freien Wohlfahrt möchte man in den Stadtteilen so eine „bedarfsgerechte Seniorenarbeit in Beratungs und Freizeitgestaltung“ schaffen, Netzwerke aufbauen und die Senioren aktiv mit einbeziehen. Jährliche Kosten etwa 630.000 Euro.