Bochum. . Sie legten Feuer - und wurden dabei äußerst schwer verletzt. Zwei Männer aus Bochum und Datteln sind in Bayern für einen Brandanschlag zu Haftstrafen verurteilt worden. Sie hatten im Auftrag gehandelt, der Fall ist aber bis heute nicht ganz geklärt. Verurteilt wurde auch ein Helfer.
Nach einem verheerenden Brandanschlag im Unterallgäu ist jetzt ein 23-jähriger Bochumer zu zwei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt worden. In der Nacht zum 26. Mai 2013 war er in Bad Wörishofen mit einem Komplizen (37) aus Datteln in ein Wohngebäude mit einer Heilerpraxis eingedrungen. Die beiden, die zu der Rocker-ähnlichen Gruppierung „Black Jackets“ gehören sollen, schütteten in dem Haus Benzin aus, um es anzuzünden. Durch das Gas-Luft-Gemisch entstand sofort eine gewaltige Verpuffung. Dadurch wurde nicht nur das Gebäude schwer beschädigt (200.000 Euro), auch die Brandstifter selbst erlitten entsetzliche Verletzungen.
Ein weiterer Komplize (39) aus Datteln, der draußen im Auto gewartet hatte, fuhr die beiden von unsäglichen Schmerzen geschüttelten Täter zu einer Tankstelle im benachbarten Türkheim, setzte sie dort ab und sagte einem Mitarbeiter der Station, er solle Hilfe holen. Dann machte er sich aus dem Staub.
Beide Täter werden wohl lebenslang unter den Verletzungen leiden
Die Brandstifter schwebten in Lebensgefahr. Ein nachtflugtauglicher Hubschrauber brachte sie in eine Spezialklinik. Der Bochumer hat mittlerweile viele OP mit Hautverpflanzungen hinter sich. Beide Täter werden wohl lebenslang unter den Verletzungen leiden.
Der 37-Jährige bekam dreieinhalb Jahre Haft, der Fahrer des Fluchtautos 22 Monate Haft auf Bewährung. Der Haupttäter meinte, dass er zu der Brandlegung gegen Geld angestiftet worden sei - von wem und für wie viel, verriet er nicht. Die Polizei ermittelt zurzeit aber auch gegen die Mieter der Praxis – wegen des Verdachts der Anstiftung. Einem Medienbericht zufolge sollen sie kurz vor der Tat eine Hausratsversicherung über 292.500 Euro abgeschlossen haben.
Einer der Täter (37) hatte im Prozess an die Eigentümer des Gebäudes als Schadenswiedergutmachung einen Verrechnungsscheck in Höhe von 47.000 Euro übergeben.