Bonn. . Eine Straßenbande hat in den vergangenen Monaten in Bonn Angst und Schrecken verbreitet. Am Mittwoch ist die Polizei mit einer Großrazzia mit 260 Beamten gegen die Kriminellen vorgegangen. Mehr als 30 Wohnungen im Rheinland wurden durchsucht, fünf junge Verdächtige festgenommen.

Mit SEK-Einheiten, 21 Diensthunden und Bereitschaftspolizisten ist die Bonner Polizei am Mittwoch gegen eine Bande vorgegangen, die seit Monaten im Stadtbezirk Bad Godesberg Angst und Schrecken verbreitet hatte. Raubüberfälle, Bedrohung, gefährliche Körperverletzung, Drogenhandel: Fünf Verdächtige im Alter von 19-24 Jahren wurden festgenommen. Insgesamt 34 Wohnungen wurden im Rheinland durchsucht. Die Ermittler stellten Waffen, Bargeld und einige hundert Gramm Marihuana sicher. Rund 260 Beamte waren bei der Razzia im Einsatz.

30 Personen sind im Visier der Ermittler, ein großer Teil der Verdächtigen gehört zu den „Black Jackets“ – eine Straßenbande, die jüngst schon Köln aufgefallen war (die NRZ berichtete). Die „Black Jackets“ waren Mitte der 80er-Jahre im Badischen gegründet worden und breiten sich jetzt offenbar gen Norden aus. Die Polizei spricht von einer „rockerähnlichen Gruppierung“ oder von „Rockern ohne Motorrad“. Ihr Logo ist eine zähnefletschende Bulldogge.

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Einige der jetzt Verhafteten gelten als extrem gewalttätig. Aufs Konto der Bande sollen u. a. ein Überfall auf einen Unternehmer und ein bewaffneter Raubüberfall auf ein Ehepaar gehen. Die Beute betrug jeweils mehrere tausend Euro. Auch vor Polizisten machten die Kriminellen nicht Halt: Einen Beamten versuchten die Täter im Herbst vor dessen Wohnungstüre einzuschüchtern, im November wurde eine Diensthundeführerin mit einem Messer bedroht. „Ziel der Bande war es, Bad Godesberg zu beherrschen“, heißt es bei der Polizei. Die Ermittlungen dauern an.