Bochum. . Der Warnstreik der Gewerkschaft Verdi und anderer Gewerkschaften wird am Dienstag wohl mehr als 4000 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes auf die Straße bringen. Betroffen sind auch der Bus- und Bahnverkehr der Bogestra und die Müllabfuhr. Weitere Details will Verdi am Montag bekannt geben.

Rund 4000 Teilnehmer werden am morgigen Dienstag allein in Bochum beim ganztägigen Warnstreik der Gewerkschaft Verdi und der Nahverkehrsgewerkschaft (NahVG) erwartet. Die Bochumer Verdi-Geschäftsführerin Gudrun Müller wirft den öffentlichen Arbeitgebern ein „Spielen auf Zeit“ vor.

In Bochum gibt es rund 10.000 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes. Die Gewerkschaften haben sich darauf verständigt, Einzelheiten zum Streiktag erst am Montag mitzuteilen. Doch ist bereits durchgesickert, dass die Streikenden in zwei getrennten Demonstrationszügen ab etwa 10 Uhr einmal vom Kirmesplatz an der Castroper Straße und der zweite von der Verdi-Hauptverwaltung an der Universitätsstraße starten werden. Von der Hauptverwaltung der Knappschaft an der Pieperstraße, deren Beschäftigte ebenfalls zum Streik aufgerufen sind, ziehen erwartete rund 400 Teilnehmer zur Universitätsstraße. Dieser Zug soll sich dort mit den anderen Streikenden treffen. Für 11 Uhr ist eine Großkundgebung auf dem Dr.-Ruer-Platz geplant. Das Ende der Veranstaltungen ist bis 14 Uhr geplant

Akafö muss Service einschränken

Der Warnstreik wird voraussichtlich den kompletten Bus- und Bahnverkehr der Bogestra treffen. Auch Fremdunternehmen, die im Auftrag der Bogestra fahren, dürften ausfallen. Ebenfalls betroffen ist der Umweltservice Bochum (USB). Das Unternehmen teilt mit, dass keinerlei Leerungen am Dienstag stattfinden. Außerdem bleiben die Wertstoffhöfe geschlossen. Der USB weist darauf hin, dass vor den geschlossenen Höfen abgeladene Abfälle als Ordnungswidrigkeit geahndet werden.

Auswirkungen des Warnstreiks

Der Warnstreik werde bei den Entsorgungsbetrieben voll durchschlagen, heißt es. Müllabfuhr (außer Gelbe Tonne), Straßenreinigung, Hotline, Containerdienst, Recyclinghöfe, Sperrmüll – alles ruht. Ein Großteil des Mülls werde wohl erst am nächsten Leerungstag abgeholt. Auch die Evag hatte bereits gewarnt, dass es zum Stillstand kommen kann und verweist auf die Leistungen der Deutschen Bahn.

In der Verwaltung rechnet man wieder damit, dass Verdi durch den Streik des Haustechnik-Personals das gesamte Rathaus stilllegt, das aus Sicherheitsgründen dann geschlossen werden muss.

Das Akademische Förderungswerk (Akafö) rechnet ebenfalls mit erheblichen Einschränkungen. Zwar bleibe die Ruhr-Uni-Mensa geöffnet, allerdings mit stark eingeschränktem Service. Geschlossen bleiben am Dienstag die Essensausgaben an folgenden Bochumer Schulen: Heinrich-Böll-Gesamtschule und Lessingschule. Eingeschränkt offen ist die Essensausgabe der Erich-Kästner-Schule.

Das Akafö teilt mit, dass in den beiden Kindertagesstätten Lennershofstraße und Uni-Kids jeweils zwei Notgruppen für dringende Fälle angeboten werden. Nicht fest steht, wie stark die städtischen Kindertagesstätten von dem Warnstreik betroffen sein werden.

Die Polizei rechnet am Dienstag mit massiven Störungen des Nahverkehrs. Ortskundigen Verkehrsteilnehmern empfiehlt sie, die Innenstadt zu meiden oder weiträumig zu umfahren.