Hattingen. . Vom Streikaufruf der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi sind auch die drei Nahverkehrsunternehmen Bogestra, EVAG und VER betroffen. Schulleiterinnen der beiden Hattinger Gymnasien reagieren trotz Vorabi-Stress gelassen – und empfehlen Pkw-Fahrgemeinschaften für den Streik-Dienstag, 18. März.

Nur wenige Linienbusse und gar keine Straßenbahnen werden am Dienstag, 18. März, unterwegs sein. Die drei in Hattingen fahrenden Nahverkehrsunternehmen Bogestra, EVAG und VER kündigten am gestrigen Freitag an, dass sie vom Warnstreik, ausgerufen von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, betroffen sein werden.

Die Schulleitungen der weiterführenden Schulen reagierten gestern überrascht – „danke, dass sie angerufen haben“, meinte Ursula Zimmer vom Gymnasium Holthausen zur WAZ-Anfrage – aber gelassen. „Wir werden die Schule nicht schließen“, sagt auch Dr. Cornelia Bering, die stellvertretende Leiterin des Gymnasiums Waldstraße.

Angekündigt hat die Bogestra: „Von Betriebsbeginn bis -ende können im gesamten Betriebsgebiet keine Bus- und Bahnfahrten angeboten werden.“ Dies gelte auch für Fahrten durch Fremdunternehmen – wie sie oft für die Schülerschaft eingesetzt werden. „Es entfallen sowohl die Mobilitätsgarantie als auch das Pünktlichkeitsversprechen“, so die Mitteilung der Bogestra. Auch die Kunden-Center sind am Dienstag geschlossen. VER kündigt für den Streiktag einen Dienst nach „Sonntagsfahrplan“ an, weist aber auch darauf hin: „Schülerverkehr wird nicht gefahren.“

Dies betrifft rund ein Drittel der Schülerschaft des Gymnasiums Holthausen, weiß Ursula Zimmer, die stellvertretende Schulleiterin. Denn so groß ist die Zahl ihrer Fahrschüler aus Sprockhövel. Sie gehe davon aus, dass Eltern oder Großeltern sich bemühen werden, ihre Kinder nach Holthausen zu bringen – und empfiehlt Fahrgemeinschaften. Gymnasiasten aus der Innenstadt und aus Welper kommen zwar sonst auch mit dem Bus, „könnten zur Not aber laufen“, meint Ursula Zimmer. Für Klausuren gelte dann: „Wir werden an dem Tag nicht Arbeiten schreiben, wenn die Klasse nicht vollständig ist.“

Cornelia Bering, ihre Kollegin vom Gymnasium Waldstraße ergänzt: „Facharbeiten und Klausuren stehen jetzt eigentlich immer an.“ Man stecke schließlich im Vorabi – und die Termine seien „über Wochen lang geplant“. Wer am Dienstag an der Waldstraße streikbedingt eine Arbeit verpassen sollte, „der muss nachschreiben“.

Den Unterricht an einem solchen Tag zu verpassen, sieht Cornelia Bering zwar als „höhere Gewalt“ – doch sollte es selbst streikbedingt die Ausnahme sein. Auch sie glaubt, dass die elterlichen Autos und Fahrgemeinschaften den Tag ohne Busse und Bahnen überbrücken werden – und räumt nebenbei gleich mit einem „Wintermärchen“ auf: „Schüler kommen ja auch schon bei der dritten Flocke angelaufen und fragen nach schneefrei.“ Ihre Antwort: „Schneefrei gibt’s gar nicht im Schulgesetz.“