Oberhausen. . Kurz nach dem Auftakt der Tarifverhandlungen für die öffentlichen Angestellten ruft die Gewerkschaft Verdi zum Warnstreik auf. Am Dienstag könnten sich 4500 Oberhausener, vom Hausmeister bis zum Busfahrer, an dem Protest beteiligen. Stoag empfiehlt Kunden: Richtet Euch auf einen harten Tag ein.

Das ging ja schnell: Kurz nach Auftakt der Tarifverhandlungen für die öffentlichen Angestellten im Bund und in den Kommunen schlägt die zuständige Gewerkschaft Verdi zu. Bereits für den nächsten Dienstag, 18. März, haben Oberhausener Betriebe mit 4500 Bediensteten des öffentlichen Dienstes einen massiven, ganztägigen Warnstreik zu erwarten.

Denn Verdi macht keine halben Sachen. „Wir wollen im Rahmen der ersten Gespräche mit den Arbeitgebern bundesweit sofort sehr deutliche Signale aussenden“, sagt die Oberhausener Verdi-Geschäftsführerin Henrike Greven.

So empfiehlt die Stoag ihren Kunden, sich darauf einzustellen, dass Busse und Bahnen im Ruhrgebiet am Dienstag so ziemlich lahm gelegt werden – und zwar den ganzen Tag. Auch die WBO-Müllabfuhr, die Betreiber des Müllofens der GMVA, das Rathaus, die Kindergärten und die Schulen (Hausmeister) erwarten den ersten Arbeitskampf-Tag in diesem Jahr. WBO-Geschäfts­führer­in Maria Guthoff: „Mülltonnen, die an dem Tag nicht geleert werden, sind spätestens Samstag geleert.“ Wer einen Sperrmülltermin für den kommenden Dienstag hat, der soll seine Sachen vor die Tür stellen. „Auch hier werden wir zeitnah die Sachen abholen“, verspricht Guthoff. Für den Betrieb der Müllverbrennungsanlage gebe es eine Notfallbesetzung.

"Bundesweit steigen die Steuereinnahmen"

Greven verteidigt das frühe massive Vorgehen der Gewerkschaften „Wir wollen zeigen, dass wir es mit unseren Forderungen sehr ernst meinen. Natürlich trifft das auch alle Bürger, doch es ist besser, jetzt warnzustreiken als später in einen langen unbefristeten Streik zu gehen“, meint Greven.

Verdi fordert unter anderem eine Grunderhöhung der Entgelte um 100 Euro, eine zusätzliche Anhebung um 3,5 Prozent, eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 100 Euro, 30 Tage Urlaub für alle und eine verbindliche Übernahme der Azubis

Die hohen Mehrkosten für den Staat und damit für den Steuerzahler hält Greven für verkraftbar. „Bundesweit steigen die Steuereinnahmen. Natürlich ist Oberhausen eine arme Kommune, doch das haben ja nicht die Beschäftigten zu verantworten: Deren Kosten steigen ja auch – und sie leisten gute Arbeit.“

Schon im Vorfeld der Warnstreiks hatte Verdi vor dem Technischen Rathaus in Sterkrade die Leistung der öffentlich Bediensteten gewürdigt, indem stellvertretend einige Beschäftigte aus einer Stretch-Limousine ausstiegen und beklatscht von Anhängern über einen roten Teppich liefen.