Bochum. Der Bochumer Frank Gauert ist nicht nur Veranstalter der erfolgreichen “Whisky-Messe des Ruhrgebiets“, die vom 7. bis 9. März im Dampfgebläsehaus der Jahrhunderthalle stattfindet, sondern er produziert selbst eine Rarität: Er lässt namhafte Single Malts in speziellen Fässern “weiterleben“.
“Whisky ist flüssiges Sonnenlicht“ befand schon George Bernard Shaw und Humphrey Bogart verlangte, man müsse dem Leben immer einen Whisky voraus sein. Für Frank Gauert hat das kultige Destillat einen ähnlich hohen Stellenwert. Der gebürtige Ehrenfelder hat deshalb nicht nur die „Whisky-Messe des Ruhrgebiets“ in Bochum etabliert, sondern produziert mit der Feinkost-Händlerin Hanna Hülsebus-Hitzler auch eine exklusive Bochumer Spezialität in speziellen Fässern.
Umzug ins Dampfgebläsehaus
2009 befand der Macher, der von einem Jura und BWL-Studium an der RUB zum Zechen-Booker und Eventsmanager geworden war, dass Bochum eine Messe mit wichtigen unabhängigen Whisky-Abfüllern gut zu Gesicht stünde. Also nicht die großen Marken, sondern liebevoll agierende Kleinunternehmer mit Fangemeinden. „Kein McDonalds“, lacht Gauert. Das Debüt stieg im Jahrhunderthaus mit 30 Ständen zu denen an zwei Tagen gut 600 Besucher pilgerten. Mit der Örtlichkeit nicht restlos zufrieden zog die Messe dann in die Gesellschaft Harmonie um, wo unter der Ägide von Gastgeber Daniel Birkner vier mal erfolgreich getagt wurde. In diesem Jahr wird für Gauert ein Traum wahr, denn die (ausverkaufte) Messe zieht ins Dampfgebläsehaus der Jahrhunderthalle. Eine stimmungsvolle Location für die teilweise weit her angereiste Fangemeinde, die viel probieren und diskutieren will.
Unter den angebotenen Köstlichkeiten wird dann auch das einzigartige Bochumer Produkt sein.“Cask Alive!“ heißt das Konzept, ein „lebendiges Fass“. Das Prinzip geht so: die beiden füllen Single Malts namhafter Brennereien unverdünnt in spezielle Fässer, um sie dort „weiterleben“ zu lassen.
Ein Whisky wie ein Rennwagen
„Wir machen aus einem Auto einen Rennwagen“, so Gauert. Der besondere Clou: Statt in den weltweit üblichen Eichenfässern, wird der Whisky von Gauert und Hülsebus-Hitzler in eigens angefertigten Fässern (deren Hersteller ist ein gut gehütetes Geheimnis) aus Akazien-, Eschen-, Pflaumen- oder Kirschholz „gefinished“. Dadurch entstehen zusätzliche Aromen und eine oft bemerkenswerte Tiefe im Abgang. Das „lebendige“ an dem Brenn-Produkt ist auch seine Individualität, da die abgezapften Produkte stets variieren, je nach Lagerlänge und Befüllungshöhe des Fasses. Deshalb ist jedes Fläschchen ein exakt datiertes Einzelstück (und nicht billig: 0,2l kosten 29 bis 42 Euro). Den Bochumer Whisky gibt es derzeit schon in der 13.Auflage, produziert werden etwa 200 Liter im Jahr. Sláinte!