Duisburg.
Rheingold, Roncalli- und Ruhrkohlezüge schmücken das Schaufenster, aber im Ladeninneren warten noch andere Schätze: Peter Kupsch bietet alles, was man in kleinen Zügen genießen sollte: Modellbahnen und edlen Whisky.
Beginnen wir mit den Bahnen, mit denen Kupsch sein Geschäftsleben begann, vor 21 Jahren am Philosophenweg, jetzt an der Kardinal-Galen-Straße. Fast 300 Quadratmeter Verkaufsfläche füllen Lokomotiven, Waggons, Bahnhöfe, Schienen, Häuser, Bäume und was es sonst noch alles gibt, um eine Bahn-Landschaft als Modell entstehen zu lassen. So sah das Angebot von Modellbahnläden auch früher schon aus, aber die maßstabsgetreue Klein-Bahn von heute ist anders.
Die Märklin-Lok als Liebling
„Die Digitaltechnik hat der Modellbahn den Hintern gerettet“, sagt Kupsch. Und zeigt mir eine Märklin-Lok, die viel mehr kann als nur im Kreise zu fahren. Elektronik macht’s möglich – unüberhörbar. Kupsch: „Die Lok schnauft beim Anfahren und quietscht beim Bremsen. Sie können den Heizer die Kohle in die Esse schaufeln hören.“ Er weist auf das Modell eines modernen S-Bahn-Zuges im Maßstab 1:87, aus dem ertönt eine Bahnsteigansage, und zwar auf Wunsch auch auf Bayerisch oder in feinstem Ruhrgebiets-Deutsch. Kupsch: „Ich habe Kunden, die haben davon 50 Stück.“
Gekauft werden Modellbahnen keineswegs nur vor Weihnachten, das Geschäft ist ganzjährig und findet immer stärker im Internet statt. Eine eigene Modellbahn hat Kupsch übrigens nicht: „Keine Zeit.“
Whisky als Leidenschaft
Aber ein Hobby hat er dennoch, und das ist inzwischen zum zweiten Standbein gereift: Whisky. „Infiziert“ wurde er als Steinbart-Schüler auf Klassenfahrt in Schottland. Es begann mit Trinken, entwickelte sich zum Sammeln und seit 2006 ist es auch Handel.
Über 1000 Flaschen hat Kupsch im Bestand, darunter alte Schätzchen aus lange vergangenen Jahrzehnten. „Die Sammler wollen steinalte Single Malts – das ist die Oberliga“, erklärt er den Whisky-Markt und seine Vorliebe für unverschnittene Erzeugnisse einzelner Brennereien auf der Basis von Gerstenmalz. Und definiert sogleich, was für ihn die Champions League in Sachen Whisky ist:
Fassstärke muss er haben, also nicht weniger als 50 Prozent Alkohol. Und er darf nicht kältegefiltert oder gefärbt sein. Und wenn der Whisky dann auch noch in einem vormaligen Sherry-Fass reifen durfte, „dann ist das „Champions League-Finale“. Mit seinen Whisky-Spezialitäten habe er inzwischen „die größte Auswahl am Niederrhein“, sagt Kupsch, und bundesweit sei er die Nummer 5 oder 6. Produkte von 120 einzelnen Destillen habe er im Angebot, wovon etwa ein Drittel schon nicht mehr produziere. Und: „Alles, was hier steht, habe ich selber schon getrunken.“