Bochum. Bochumer müssen 2014 für einige Produkte und Dienstleistungen tiefer in die Tasche greifen. Grundbesitzabgaben, Strom, Parkgebühren – vieles wird teurer. Allerdings bleiben Eintritte und Ausleihgebühren oder Hundesteuer noch unverändert, die Friedhofsgebühren sinken zum Teil sogar.

Das neue Jahr ist gerade einmal sieben Tage alt, aber schon gibt es Grund zum Ärgern. Wenn in diesen Tagen die Stadt ihre Mitteilungen über Grundbesitzabgaben – Grundsteuern, Abfallgebühren, Straßenreinigungskosten und Abwassergebühren – verschickt, wird es zumindest jedem Hausbesitzer klar: Vieles wird teurer in 2014. Aber nicht nur die Stadt langt in Sachen „Preiserhöhung“ zu, auch die Stadtwerke, die Bogestra und die EGR fordern ihre Kunden zum tieferen Griff in die Tasche auf. Eine Übersicht:

Parken

Von 90 Center auf 1 Euro je Stunde stieg die Gebühr im EGR-Parkhaus am Hauptbahnhof, von 80 Cent auf 1 Euro am Schauspielhaus sowie vor allem im Parkhausverbund City mit den Häusern P1 (Husemannplatz), P2 (Dr.-Ruer-Platz) sowie an der Massenbergstraße und PH Bochumer Fenster Ende 2013. Die Höchstsätze für 24 Stunden Parkdauer berechnen sich künftig dort nach acht Stunden Parkdauer mit 11 Euro statt bislang nach sechs Stunden Parkdauer mit 6,20 Euro.

Strom

Um etwa 3,4 Prozent bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden steigt der Preis für Strom. 147.000 von 190.000 Stromkunden der Stadtwerke sind davon betroffen.

Nahverkehr

Um durchschnittlich 3,3 Prozent hebt die Bogestra die Ticketpreise an. Alle vor dieser Preiserhöhung gekauften Tickets, so das Nahverkehrsunternehmen, können noch bis zum 31. März genutzt werden. Das gelte für alle Einzel-, Vierer-, Tages- oder Zusatztickets.

Grundsteuer

Mehr verlangt die Stadt von Besitzern bebauter und unbebauter Grundstücke. Die Anhebung von 565 (2013) auf 605 Prozentpunkte (2014) würde für den Besitzer eines Einfamilienhauses mit 100 qm Grundfläche Mehrkosten von 30,21 Euro bedeuten. Ein Mieter muss mit einer Mehrbelastung von jährlich 17,78 Euro rechnen.

Abfallgebühr

Um etwa vier Prozent steigen im Durchschnitt die Gebühren für die Abfallbeseitigung. Die Kosten für eine 120-Liter-Restmülltonne wachsen um 10,10 Euro von 260,30 auf 270,40 Euro jährlich. Sie reduzieren sich auf 243,30 Euro bei Gebrauch von je 60-Liter-Behältern für Hausmüll und für Biomüll.

Abwassergebühr

Gegenüber 2013 werden die Abwassergebühren um 3 bis 5,7 Prozent je Kubikmeter steigen. Für eine vierköpfige Familie bedeutet dies eine Mehrbelastung von 23,20 Euro.

Straßenreinigung

Um etwa drei Prozent wird die Gebühr für die Straßenreinigung steigen. Für „Familie Mustermann“ sind in Reinigungsklasse B1 6,57 statt bislang 6,42 Euro pro Meter Anliegerfront fällig.

Insgesamt könnte sich daraus für eine vierköpfige Familie eine Mehrbelastung von durchschnittlich etwa 100 Euro für das gesamte Jahr ergeben. Besonders deutlich sind einige Preisanstiege im Zeitvergleich. So nahmen etwa die Kosten für die Schmutzwasserentsorgung in Bochum von 1,59 Euro je Kubikmeter im Jahr 2000 auf nun 2,39 Euro und für Niederschlagwasser von 63 auf 90 Cent zu, also um etwa 50 Prozent. Die Kosten für die Straßenreinigung wuchsen im gleichen Zeitraum gar um knapp 62 Prozent.

Immerhin bleiben einige Kosten vorerst noch konstant oder sinken sogar:

Friedhofsgebühren

Sinken werden zum Teil die Kosten für Bestattungen. Sie fallen für ein Reihengrab auf 2480 Euro (-180 Euro) und für ein Familiengrab auf 1540 Euro (-100). Gleich hoch bleiben sie für Urnengräber (Reihengrab 1500 Euro) und Sargbestattungen (2620 Euro).

Gewerbesteuer

Vorerst konstant bleibt die Gewerbesteuer, die erst Anfang 2015 von derzeit 480 auf dann 495 Prozentpunkte steigen soll.

Hundesteuer

Die Sätze stammen von 2011 und bleiben konstant. Anfang 2015 steigen sie – so für einen Hund von 144 auf 156 Euro, für zwei Hunde auf 174 und für drei oder mehr Hunde auf 198 Euro.

Wasser/Gas

Für die Versorgung mit Frischwasser gilt weiterhin der Stadtwerketarif vom 1. Januar 2012. Der Arbeitspreis für 1 Kubikmeter Wasser liegt demnach bei 1,65 Euro. Unverändert sind die Gaspreise bei den Stadtwerken seit 1. November 2011.

Eintritte/Leihgebühren

Unverändert bleiben die Kosten für den Eintritt in Frei-/Hallenbad (1. Juni 2012), für die Ausleihe von Medien in der städtischen Bücherei (1. Januar 2012), für Unterrichtsstunden in der Musikschule (1. Januar 2013) und den Eintritt ins Museum (1. Juni 2012).