Bochum. WAZ-Leserin Renate Herk schlägt vor: Die Stadtwerke Bochum sollten Tarifrechner an ihre Kunden versenden, die so schnell und leicht vergleichen könnten, welcher Tarif für sie der günstigste ist. Der Versorger argumentiert: Individuelle Beratung im Internet oder beim Kundenberater ist besser.

Post von den Stadtwerken haben 30.000 Bochumer Haushalte in diesen Tagen erhalten. Viel Kleingedrucktes war darunter. Das liegt daran, dass sich für einen Teil der Kunden die Allgemeinen Geschäftsbedingungen, geändert haben. Und darüber hat der Versorger seine Kunden informiert.

Renate Herk, die keine Kundin der Stadtwerke ist, sich aber für ihre Nachbarn mit den Tarifen auseinandersetzt, hat so ein Schreiben gesehen. Dass der Hinweis, bei Preissteigerungen – so wie sie zum 1. Januar 2014 bei den Stadtwerken anstehen – der Vertrag gekündigt werden könne, größer und dicker in dem Brief gedruckt wurde, „finde ich in Ordnung“, so die Bochumerin.

Man könne es den Kunden ganz einfach machen

Sie argumentiert aber, die Dinge könnten den Kunden noch einfacher gemacht werden: Warum wird nicht jedem auch ein Tarifrechner mitgeschickt, der einen Vergleich zwischen den einzelnen Tarifen möglich macht – und das bei individuellem Verbrauch?“ Ein Tarifwechsel sei dann leicht möglich. Und jeder könne ablesen, dass die 120.000 Stadtwerke-Kunden, die nach Auskunft des Unternehmens den Basistarif beziehen, bei einem Verbrauch von 3500 Kilowattstunden Strom jährlich etwa 60 Euro sparen könnten, würden sie in den Tarif rewirpower flex wechseln.

Das aber ist so einfach nicht, argumentiert Stadtwerke-Sprecher Kai Krischnak. „Eine pauschale Aussage, welcher Tarif für Stadtwerke-Kunden am günstigsten ist, lässt sich nicht treffen.“ Zumal beim rewirpower flex monatliche Preisanpassungen möglich seien. „Unsere Kunden haben individuelle Wünsche, was etwa die Laufzeit oder die Zahlungsbedingungen betreffen.“ Jeder habe die Möglichkeit, auf der Internet-Seite die Kosten für die einzelnen Produkte abzurufen und mit Hilfe des Tarifrechners einen Vergleich anzustellen. Zudem könne sich jeder Kunde persönlich am Ostring oder telefonisch im Gespräch mit den Kundenberater zu informieren. „Die Berater werden jedem den für ihn günstigsten Tarif heraussuchen.“

sverständlich war in unserer jüngsten Berichterstattung die Auskunft über zusätzliche Gebühren für Kunden, die den Stadtwerke-Onlinetarif „rewirpower flex“ haben und eine Papierrechnung wünschen. Die Gebühr dafür beträgt 3 Euro im Jahr und nicht pro Monat.