Bochum/Dortmund. Veranstaltungsmanager und Promi-Vermittler Sascha Hellen kehrt Bochum den Rücken und zieht mit seinem Steiger Award nach Dortmund um. Die neunte Ausgabe des Promi-Preises soll am 12. Oktober im Dortmunder U stattfinden.

Wie auf der Facebook-Seite des Veranstaltungsmanagers und Promi-Vermittlers Sascha Hellen zu lesen ist, zieht der Steiger Award von Bochum nach Dortmund. Nachdem der Promi-Preis seit 2007 in Bochum verliehen wurde, findet der Promi-Preis bei seiner neunten Ausgabe am 12. Oktober in Dortmund statt. Veranstaltungsort wird das Dortmunder U sein. Die Galaveranstaltung wird in diesem Jahr erneut – nach 2011 – von Gisela Steinhauer moderiert. Die Preisträger werden im Rahmen einer Pressekonferenz in den nächsten Tagen bekanntgegeben.

Sascha Hellen hatte sich im Rahmen der Honoraraffäre bei den Stadtwerken Bochum mit der Stadt überworfen. Erst kürzlich blieb nur der Gang vor Gericht, um sich über Hellens Mietschulden für eine Veranstaltung in der Jahrhunderthalle zu einigen. Gleichzeitig steht eine Gegenklage von Hellen an, der „300.000 bis maximal 400.000 Euro“ von den Stadtwerken Bochum fordern will.

Honorar-Affäre um Steinbrück

Seit 2007 haben die Stadtwerke 900.000 Euro an Promi-Vermittler Hellen für verschiedene Veranstaltungen gezahlt - unter anderem den Atrium-Talk, den Steiger-Award, ein geplantes Paul McCartney-Konzert und einen Beratervertrag, der allein einen Umfang von 50.000 Euro gehabt haben soll. Die Zahlungen waren bekannt geworden, nachdem SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück seine Honorare für Vorträge offen legte. Die Stadtwerke Bochum hatten mit 25.000 Euro am meisten für Steinbrücks Auftritt beim Atrium-Talk ausgegeben.

Ermittlungen gegen Hellen

Die Stadtwerke Bochum fordern inzwischen mehr als 250.000 Euro von Sascha Hellen zurück. Auch die Sparkasse hatte sich aus der großen Idee eines Paul McCartney-Konzertes in Bochum zurückgezogen.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun gegen den Promi-Vermittler wegen des Verdachtes der Untreue und des Betrugs. Dabei geht es sowohl um Vorschusszahlungen für das McCartney-Konzert als auch um nicht weitergeleitete Honorare für Gäste des Atrium-Talks.

Derweil will Sascha Hellen selbst die Stadtwerke verklagen - auf rund 400.000 Euro Schadensersatz. Er pocht auf die Einhaltung der bestehenden Verträge. Wann über die gegenseitigen Klagen verhandelt werden soll, ist noch nicht klar.

Hellen zahlt Miete in Raten ab

Ende August hatte sich Sascha Hellen mit der Bochumer Veranstaltungs-GmbH (einer Tochter der Stadt) vor Gericht darauf geeinigt, rund 35.000 Euro Miete für eine Veranstaltung in der Jahrhunderthalle mit Ex-US-Präsident Jimmy Carter nachzuzahlen - in Raten von monatlich 4000 Euro.

Bis dahin hatte die Hellen Medien Projekte GmbH keinen Cent für die Veranstaltung gezahlt, die bereits Anfang November in der Jahrhunderthalle über die Bühne gegangen war.