Bochum. Nach der Neuordnung des Sponsoring der Stadtwerke Bochum startet der Energieversorger nun mit einer neuen Aktion. Mit der Frage „Wofür schlägt dein Herz?“ können sich Bewerber per Internet einschreiben. Die neueste Änderung: Bochumer Bürger entscheiden online, wer gefördert werden soll.

„Wofür schlägt dein Herz?“, fragen die Stadtwerke. Und die Bochumer liefern reichlich Antworten. Weit über 100 Bewerbungen sind nach Auskunft von Pressesprecher Kai Krischnak seit dem Online-Start am 24. Juni für die neue Sponsoring-Aktion eingegangen. „Unsere Erwartungen wurden übertroffen. Gerade in den letzten Tagen gab es eine Vielzahl neuer Einsendungen“, berichtet Kai Krischnak.

Die Vergabe ähnelt dem aktuellen „Projekt 175“ der Sparkasse. Bochumer Vereine, Institutionen und Organisationen können sich um Fördergelder bewerben. Auf www.stadtwerke-bochum.de stellen sie ihre geplanten oder bereits laufenden Projekte in den Kategorien Bildung, Kultur, Soziales und Sport mit Bildern und Texten vor.

Bewerbungsschluss am kommenden Sonntag

Bis zum Bewerbungsschluss am kommenden Sonntag, 25. August, erwarten die Stadtwerke noch zahlreiche weitere Vorschläge. Ein Beirat u.a. mit Vertretern der Gewerkschaft, der Kirche, des Stadtsportbundes und der Bochumer Wohlfahrtsverbände prüft, ob alle Bewerbungen formal korrekt sind.

Vom 5. bis 30. September haben dann die Bürger das Wort. Ebenfalls im Internet entscheiden sie, welche Projekte gefördert werden sollen. Jeder Teilnehmer hat fünf Stimmen (die hier „Herzen“ heißen). Stadtwerke-Kunden verfügen über zehn Stimmen. Je größer die Zustimmung, desto größer die Chance, an einen Zuschuss zu gelangen. Auch ohne Computer ist das Mitmachen möglich: In der nächsten Ausgabe der Kundenzeitschrift „meine Stadtwerke“ wird ein Coupon abgedruckt.

Für das zweite Halbjahr schütten die Stadtwerke insgesamt 450.000 Euro aus. Über die Verteilung von 350.000 Euro („Bürgerprojekte“ mit Fördersummen zwischen 2500 und 24.999 Euro) entscheiden die Bochumer in den nächsten Wochen bei der Online-Abstimmung. Weitere 100.000 Euro werden vom Aufsichtsrat an so genannte Zukunftsprojekte mit Fördersummen ab 25.000 Euro vergeben.

Transparenz und Bürgernähe

Transparenz und Bürgernähe wollen die Stadtwerke auch fortan praktizieren. Jährlich können Projekte online eingereicht werden; jährlich haben die Bochumer die Chance, darüber abzustimmen. Von 2014 bis 2016 stehen jeweils eine Million Euro bereit: 700.000 Euro für Bürger-, 300.000 Euro für Zukunftsprojekte.

Insgesamt sinkt der Sponsoring-Etat des Energielieferanten bis 2016 von zuletzt 4,5 auf 2,7 Mio. Euro. Der Schwerpunkt verschiebt sich dabei vom Spitzensport hin zu Bürgerprojekten. Atrimutalk oder Steiger-Award sind bei den Stadtwerken Vergangenheit.