Bochum. . Die Fläche des Opel-Werkes in Laer ist laut OB Ottilie Scholz ideal als Standort für künftige universitäre Einrichtungen. Eine voreilige Festlegung auf die Ansiedlung von Logistik-Unternehmen lehnt Scholz ab.
Die 70 Hektar große Fläche des heutigen Opel-Werkes I in Laer ist laut SPD-Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz (65) ideal als Standort für künftige universitäre Einrichtungen geeignet. Eine voreilige Festlegung auf die Ansiedlung von Logistik-Unternehmen nach dem avisierten Aus der Autoproduktion lehnt Scholz ab.
Die Ruhr-Universität könne über mehrere Millionen Euro zum Bau neuer Institute verfügen, sagte Scholz im Gespräch mit der WAZ. Die Opel-Fläche in Laer sei wegen der Nähe zur Universität erste Wahl. Scholz schwebt eine Quartiersentwicklung vor, die Arbeiten und Wohnen zusammenbringt. „Wir können dort einen ganz neuen Stadtteil entwickeln“, sagte Scholz. Wichtig seien jetzt die Ergebnisse des Werkstattprozesses, den die Landesregierung mit Hilfe von NRW-Urban durchführen will. Scholz: „Ich bin gespannt, welche Perspektiven da entwickelt werden.“
Flächen getrennt bewerten
Ablehnend steht sie Perspektiven gegenüber, die Logistik als Schwerpunkt für die drei Bochumer Flächen vorsehen. „Wenn es in Herne und Dortmund solche Schwerpunkte gibt, benötigen wird das hier in Bochum nicht auch noch“, so Scholz. Zudem müsse man die Flächen getrennt bewerten. „Es macht schon einen Unterschied, ob wir über Opel I, II oder III reden.“ Kategorisch ablehnen will Scholz Logistik im Übrigen nicht. Das Warenverteilzentrum von Opel in Langendreer (Werk III, ca. 40 ha) gehöre schließlich in diese Kategorie.
Irritiert war die OB über jüngste Äußerungen des von Opel für die Entwicklung der Flächen betrauten Managers Enno Fuchs, der öffentlich eine Studie der Unternehmensberatung Boston Consulting für Opel kommentierte. „Mir liegt diese Studie nicht vor, eigentlich sollte ich die haben, wenn darüber schon öffentlich diskutiert wird“, sagte Scholz. „Das sind Dinge, die mir nicht so toll gefallen. Es entsteht der Eindruck, dass schon wieder alles klar und fertig ist. Das schafft unnötig Unruhe. Im Beirat waren wir uns einig, dass wir erst eine Potenzialanalyse benötigen, bevor wir sagen, welche Rolle Logistik in Bochum spielen wird.“
"Das Thema Opel muss in einer Hand sein."
Die CDU im Rat der Stadt Bochum vermisst indes „eine professionelle Projektsteuerung durch die Stadt“, so Fraktionsvize Roland Mitschke. „Das Thema Opel muss in einer Hand sein.“ Einwirken müsse die Stadt schnellstmöglich auf die Einstufung der Opel-Flächen in die Förderkulisse des Landes. Bochum dürfe nicht länger schlechter gestellt werden als die Flächen für den New Park im Kreis Recklinghausen.