Bochum. Die Zeit für das Opelwerk in Bochum läuft ab. Die Stadt Bochum möchte im Rahmen des Prozesses „Perspektive 2022“ einen Bebauungsplan für die Zukunft der drei riesigen Opel-Werksflächen entwickeln. Die renommierte Stadtplanerin und Architektin Prof. Christa Reicher soll das Treffen leiten.

Was die Entwicklung der riesigen drei Opel-Werksflächen in Laer und Langendreer angeht, möchte sich die Stadt das Heft des Handelns nicht aus der Hand nehmen lassen. Noch bevor NRW.Urban als Flächenentwickler des Landes Mitte September mit dem ersten von zwei sogenannten „Planungswerkstätten“ in Aktion tritt, will die Stadt mit einem eigenen Workshop Ende Juni Kräfte bündeln und schon einmal wichtige Pflöcke einschlagen.

Stadtbaurat Dr. Ernst Kratzsch hat ihn bereits vorgestellt und die Aufgaben umrissen, die eine solche konzertierte Aktion mit Entscheidern aus Politik, Verwaltung, IHK, Hochschulen aber auch dem Opel -Betriebsrat bringen könnte. Geleitet werden soll das eintägige Arbeitstreffen von der renommierten Stadtplanerin und Architektin Prof. Christa Reicher, die sich auch international einen Namen gemacht hat, was die Entwicklung auch schwieriger Stadtlandschaften betrifft.

Solidarität für Opel

weitere Videos

    Kratzsch macht übrigens keinen Hehl daraus, dass es vor der Aufstellung eines Bebauungsplan darum gehen müsse, „die städtischen Reihen zu schließen“. Ohne konkretisierte Ziele, sei eben auch kein rechtlich belastbarer Bebauungsplan zu stemmen. Die Auswertung der Ergebnisse dieses ganztägigen Arbeitstreffens soll nach Ende der Sommerpause vorliegen.

    50 Hektar Fläche liegt zu großen Teilen brach

    Je konkreter sich der Rückzug des Autobauers aus Bochum abzeichnet, desto größer stellt sich die Aufgabe dar, die es zu lösen gilt. Die Dimension wird deutlich, wenn der Blick sich einmal nur auf das vergleichsweise überschaubare Gelände des Werkes II fokussiert. Hier montieren derzeit noch rund 300 Opelaner Getriebe. Das gewaltige Areal indes mit seiner rund 50 Hektar großen Fläche liegt bereits zu großen Teilen brach. Eine Sanierung, so die vorsichtige Schätzung, schlüge allein dort mit mehr als 40 Millionen Euro zu Buche. Gemessen an den gesamten Opelflächen macht es allerdings nur etwa ein schlappes Viertel aus.

    Im Rahmen des Prozesses „Perspektive 2022“ bereitet nun das Land bekanntlich ein breit aufgestelltes Verfahren zu Optionen und Nutzungsmöglichkeiten des Geländes vor. Immer wieder hatte es im Vorfeld (die WAZ berichtete) Warnungen gegeben, dass Opel vorpreschen könnte, um das Gelände allein zu vermarkten.

    Die Stadt geht jetzt den Weg der „zwei Geschwindigkeiten“. Neben der langfristigen Entwicklungsstrategie müssten kurzfristige Flächennachfragen befriedigt werden.