Bochum. . Bochums Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz (SPD) erklärte vor dem Wirtschaftsausschuss, dass eine Entwicklungsgesellschaft Perspektive 2022 ohne die Opel-Fläche keinen Sinn macht. Opel-Sprecher Alexander Bazio sieht darin kein Problem. Er kündigte an, dass die 1,5 Millionen Quadratmeter Fläche von Opel in die Gesellschaft einfließen werden. Dabei stecke der Teufel aber im Detail.

Eine Entwicklungsgesellschaft Perspektive 2022 ohne die rund 1,5 Millionen Quadratmeter Opel-Fläche dürfe es nicht geben. Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz (SPD) machte dies am Mittwoch in ihrer Erklärung vor dem Wirtschaftsausschuss zur Lage bei Opel ganz deutlich: „Die Flächen müssen dort eingebracht werden. Alles andere macht doch überhaupt keinen Sinn“, so Scholz.

In einer improvisierten Pressekonferenz sagte dazu Opel-Sprecher Alexander Bazio, der als Gast der Sitzung im Rathaus beigewohnt hatte: „Das ist doch klar, natürlich werden auch die Flächen in diese Gesellschaft einfließen.“ Die Oberbürgermeisterin hatte die Erwartung ausgesprochen, dass noch vor der nächsten Ratssitzung – und die ist bereits für den 18. Juli angesetzt – eine entsprechende Erklärung des Automobilbauers vorliegen müsse.

Gründungszeitpunkt der Gesellschaft noch unklar

Zwar kündigte Bazio an, dass es eigentlich keine wesentlichen strittigen Punkte, was die Kompetenzen und Ausstattung der Gesellschaft angehe, gebe. Der Teufel dürfte im Detail liegen. Wie berichtet, soll die Stadt 51 und Opel 49 Prozent halten. Wann diese gegründet werden kann, und ob das wie von der Stadt gewünscht noch in diesem Herbst sein könne, blieb indes weiter offen.

Für Vertreter aller Parteien war wichtig, wie denn nun die Flächen zu bewerten seien und, dass es verlässliche Gutachten über den Altlastenstand auf den Arealen der drei Werke geben müsse. Mit Blick auf die künftige Vermarktung nicht mehr benötigter Werksflächen wurde auch die Sorge geäußert, wie viele Arbeitsplätze wohl bleiben oder hinzu kommen. Wolfgang Cordes (Grüne): „Wir wollen dort nicht Stellplätze für Container, sondern Arbeitsplätze für Menschen.“ Cordes aber auch Roland Mitschke (CDU) wiederholten die Befürchtung, dass Opel möglicherweise doch selbst zur Vermarktung Schreiten könnte, um Filet-Grundstücke selbst zu Geld zu machen.

Noch keine Einzelheiten zum Produktionsauslauf

Dies wies Bazio später zurück: „Wir sind hier und wir wollen unserer Verantwortung für die Menschen gerecht werden. Und wir machen das jetzt und warten nicht erst, bis das letzte Auto in Bochum vom Band gelaufen ist.“ Schließlich habe sich der Konzern aus eigenem Antrieb entschlossen aktiv zu werden.

Vorläufig, nämlich für die planmäßigen Werksferien, werden die Bänder in Laer am 26. Juli stillstehen. Für die mehr als 4000 Mitarbeiter beginnen damit die wohl traurigsten Sommerwerksferien seit Gründung dieser Fabrik vor über 50 Jahren. Denn aus den Kreisen der Einigungsstelle, in der sich Vertreter von Opel, der Gewerkschaft und des Betriebsrates gegenübersitzen gibt es noch keine Neuigkeiten, was die Einzelheiten des Auslaufens der Produktion angeht.

Solidarität mit Opel in Bochum

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