Bochum. . Neuer Ärger um die Schließung des Opel-Werks in Bochum. Entgegen der Vereinbarung will der Autobauer die Getriebeproduktion in Bochum schon Ende September stoppen. Nach dem Aus der Produktion sollen die Mitarbeiter in die Autoproduktion. Betriebsrat Einenkel hält das Vorgehen für illegal.

Ende 2013 soll das Bochumer Opel-Getriebewerk schließen. Bereits zum Ende September soll die Produktion beendet werden, für den Rest Jahres sollen die Getriebe-Vorräte aus dem Lager geräumt werden. Das teilte die Opel-Geschäftsführung dem Betriebsrat mit.

Rainer Einenkel, Betriebsratschef bei Opel in Bochum, sieht in der Ankündigung ein „illegales Vorgehen“. Der Grund: Nicht die Vereinbarungen, die schon 2009 zur Schließung des Getriebewerks zwischen Betriebsrat und Firmenleitung getroffen wurden – mit Sozialplan, Interessenausgleich und Transfergesellschaft – sollen greifen. Die Firmenleitung wolle die 300 Beschäftigten aus dem Getriebewerk an die Fahrzeugproduktion ausleihen.

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Opel-Betriebsrat droht mit Klage

Notfalls werde es eine weitere Klage geben, erklärte der Betriebsrat. Einenkel kritisierte, dass Opel „Fakten schaffen wolle“, obwohl das Sondierungsgespräch zwischen IG Metall und Opel-Vorstand zur Zukunft von Bochum noch ausstehe.

Unterdessen erklärte Opel-Chef Karl-Thomas Neumann den jahrelangen Verlust von Marktanteilen in Europa für gestoppt. Opel habe im ersten Halbjahr „als einzige der Top-Five-Marken“ seinen Marktanteil stabilisiert, sagte Neumann in „Auto Motor und Sport“. In Deutschland lag er bei 7,1 Prozent nach 7,2 Prozent im Vorjahreszeitraum.