Bochum. Der Bochumer Holzkünstler Rolf Tybussek schnitzt die Bochumer Stadtgeschichte auf 16 Holztafeln. Die einzelnen Platten sollen dann später zu einer große zusammengefügt werden. Das fertige Werk wird in der WAZ-Redaktion ausgestellt.
Sein Kopf überragt den Opel-Schriftzug um ein Stück, sein Schatten fällt auf das Werk. Wer dieser Mann sei, wisse er nicht, sagt Rolf Tybussek über den in Holz Abgebildeten. „Es ist nach einem Fotomotiv gearbeitet, das ich gut fand: Er hat die Tasche schon gepackt und dreht sich noch mal nach Opel um.“
„Der Schnitzer“ Rolf Tybussek, der in seiner Heimatstadt zuletzt durch die Schenkung großformatiger lokalgeschichtlicher Holzkunst bekannt wurde, schnitzt aktuell an einer 16-teiligen Serie über Bochum. Sechs Platten hat er schon fertiggestellt. Sie zeigen: das Bahnbetriebswerk Dahlhausen, Zeche Hannover, den Kuhhirten an der Bongardstraße, Arbeiter beim Herstellen einer Glocken-Gussform, zwei Flaschen Fiege, deren Köpfe aneinanderstoßen.
Arbeit soll spontan sein
Die eher unholzigen Materialien Glas, Metall und Ziegelsteine sind in dem gewachsenen Werkstoff überzeugend nachgebildet. Die Farbe ist indes noch Lindenholzbraun. „Die Platten werden am Ende pechschwarz gebeizt und dann mit Stahlwolle abgerieben“, kündigt Tybussek an.
Als weitere Motive plant er, „das Bochumer Stadtwappen, den Maischützen, einen Teil des Bergbaumuseums, Zeche Dannenbach und den von der Bahn aus sichtbaren Schriftzug des Bermudadreiecks“ abzubilden. An dieser Motivauswahl könne sich natürlich noch etwas ändern, betont Tybussek, der das Spontane seiner Arbeit hervorhebt.
Passionsbilder und Masken
16 Holzplatten sollen es werden, „die ich dann zu einem großen Bild zusammenfüge“. In den Bildzwischenräumen will Tybussek Texte zum Thema Bergbau platzieren.
Öffentlich ausgestellt werden soll das Ensemble im Herbst in den Räumen der Wattenscheider WAZ, Hüller Straße 7, Bogestra-Haltestelle „Freiheitstraße“, zusammen mit anderen Arbeiten, „die bis jetzt noch keiner gesehen hat“, sagt Tybussek, der neben plastischen Stadtansichten und historischem Markttreiben auch schon Masken oder modern-gestückelte Passionsbilder aus Holz geschaffen hat; „es könnte ein Altar sein oder auch eine moderne Figur, wir werden sehen“.