Bochum. .
Über 20 Museen sind im Verband der Ruhr Kunst Museen organisiert – wenn es nach dem Bochumer Künstler Horst Dieter Gölzenleuchter geht, könnte gern ein weiteres dazu kommen. Der renommierte Grafiker, Maler und Gestalter fordert ein Museum für die Revierkunst.
„Ich schlage vor, ein Museum einzurichten, das die Bildende Kunst des Ruhrreviers beispielhaft sammelt und wissenschaftlich dokumentiert“, so Gölzenleuchter in einem Beitrag für das von WAZ und Regionalverband initiierte Projekt „1000 Ruhrideen“. Wechselausstellungen könnten die Revierkunst der Öffentlichkeit zugänglich machen; auch eine Bibliothek wünscht sich der Bochumer für das Haus.
Hinter Gölzenleuchters Vorstoß steckt die – nicht ganz falsche – Einsicht in die Tatsache, dass die Ruhrgebiets-Kunstszenerie kaum als solche wahrgenommen bzw. als „provinziell“ abgestempelt wird. Wer genauer hinsieht, merkt allerdings schnell, dass das gar nicht stimmt. Namen von Künstlern wie Tisa von der Schulenburg, Kuno Gonschior, Helmut Bettenhausen, Hans Tombrock, Barbara Grosse oder Friedrich Gräsel unterstreichen vielmehr die Vielschichtigkeit.
„Diese Revierkunst ist in den Revier-Museen nur sporadisch präsent“, bedauert Gölzenleuchter, systematisch gesammelt und historisch aufgearbeitet werde sie nicht. Für den Bochumer steht fest, dass eine Revierkunst-Museum auch zur Identitätsfindung beitragen könnte, getreu der Einsicht: „Ja, wir haben eine Kunstgeschichte, eine Kunstgegenwart im Ruhrgebiet!“
H.D. Gölzenleuchter schwebt ein Haus vor, das nicht von einer Stadt - der Standortstadt - allein getragen, sondern von allen Ruhrstädten mit unterstützt werden müsste. „Hier könnte der Stadtegoismus beispielhaft überwunden werden.“