Bochum. . Nicht erst die jüngste Pleite des Traditionsunternehmens Fork dokumentiert: Das Bäckereihandwerk steht unter massivem Druck von Billiganbietern. Die Meisterbetriebe wollen mit Qualität und Vielfalt Kunden halten und neu gewinnen. Die Brotprüfung der Bäcker-Innung Ruhr bietet ihnen einmal im Jahr die Gelegenheit, ihr Backwerk auf Laib und Seele testen zu lassen.
Sehen, fühlen, schmecken, riechen: Prüfer Karl-Ernst Schmalz probierte sich in dieser Woche durch 70 Brote von neun Bochumer Bäckereien, aufgereiht in der Kundenhalle der Sparkasse am Dr. Ruer-Platz. „Wir gehen bewusst in die Öffentlichkeit. Wir wollen den Menschen zeigen, wie ernst wir es mit unserem Anspruch nehmen“, betont Hans-Rainer Auffenberg, Chef der Bäcker-Innung Ruhr mit 60 Mitgliedsbetrieben zwischen Dortmund, Hagen und Herne.
Die Proben vom Roggenmischbrot bis zum Baguette sind allesamt älter als 24 Stunden. „Erst dann spiegelt sich die wahre Qualität wider“, sagt Karl-Ernst Schmalz, begutachtet Formen und Krusten und drückt mit dem Daumen in die Krume. Gut, wenn sie weich nachgibt. Noch besser, wenn sie wie ein Ballon in den Originalzustand zurückkehrt.
Belegte Brötchen, Salate, Drive-In, „Coffee to go“: Die Bäcker lassen sich einiges einfallen, um Zusatzeinnahmen zu generieren. Das Brot- und Buttergeschäft aber bleibt der Handel mit Brot & Brötchen. Die Innung stellt ein prima Zeugnis aus: 22 Mal sehr gut, 21 Mal gut und acht Mal zufriedenstellend lautet das Ergebnis der Bochumer Prüfung.