Langendreer. . Backwaren aus Langendreer erfreuen Fußball- und Musikfans im ganzen Land

Haben Sie schon einmal eine Brezel im Bochumer Stadion gegessen? Oder bei der Düsseldorfer Fortuna? Vielleicht auch bei einem Rockfestival? Wenn die immer gleich (gut) schmeckten, hat das durchaus seinen Grund: Denn die Brezeln stammen alle aus einer Bochumer Backstube. Genauer: von Bäckermeister Michael Koch.

Eigentlich denkt und arbeitet der Mann streng lokal. Michael Koch ist Vorsitzender der Werbegemeinschaft Alter Bahnhof (WAB) und fünf seiner sechs Standorte verbreiten in der Stadt des VfL Bochum mehrmals täglich den Duft frischer Backwaren. Drei von Kochs Standorten liegen in Langendreer, zwei im Bochumer Norden – und die „Keimzelle“ des väterlichen Betriebes an der Kemnader Straße.

Gutes lokales Bäckerhandwerk, sagt er, „das gibt es leider nicht mehr so häufig.“ Als sich Michael Koch 1988 selbstständig machte, erinnert er sich, „gab es in Bochum noch rund 40 handwerklich produzierende Bäckerbetriebe. Jetzt ist es gerade noch rund ein Dutzend.“ Die Zahl sei weiter abnehmend, „was sicher nicht an der Qualität der kleineren Bäcker liegt.“

Auch drei „Unheilig“-Konzerte wurden beliefert

Meister Michael Koch beweist schließlich seit Jahren, dass Qualität aus Bochum sehr gefragt ist. Seine Brezeln sind bundesweit in aller Munde: Über die Saison beliefert man nicht nur den VfL Bochum, sondern auch die Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen und Fortuna Düsseldorf. Auch Musikfans kommen auf ihre Kosten, wenn es heißt „Koch goes Concert“: Die Brezeln aus Langendreer gibt’s z. B. bei den Mega-Festivals „Rock am Ring“ und beim „Hurricane“ in Scheeßel. „In diesem Jahr“, so Michael Koch, „haben wir auch noch drei Konzerte von ‚Unheilig‘ beliefert.“ Ein weiteres Highlight war der Auftritt von „Coldplay“ im Kölner Stadion. Die Messen Essen und Köln sind schon lange Kunde im Bochumer Osten, aber stolz ist Koch besonders darauf, „dass wir bei den letzten Fußball-Weltmeisterschaften der Frauen und Männer jeweils drei Standorte beliefert haben.“

Es sind lange Lieferwege, die Michael Koch bewältigen muss. „Die kommen zustande, weil bei den meisten Großevents ein Generalcaterer sich darum kümmert, dass alle Besucher genug zu essen und zu trinken haben. Mit mehreren dieser Firmen arbeiten wir schon länger zusammen, denn es gibt nicht viele Bäcker, die solche Mengen handgemachter Brezeln stemmen können, die auch abends noch gut schmecken.“

Große Brezelmengen – das bedeutet viel Arbeit. Vor kurzem war Meister Koch mit dem eingespielten Backstuben-Team essen. „Das war ein Dankeschön für das Engagement meiner Leute, die sich in den letzten Monaten enorm reingehängt haben.“ Michael Koch rechnet vor und lobt, dass seine Bäckerinnen und Bäcker – ohne zu murren – in der Konzertsaison zahllose Überstunden angesammelt hatten.