WAZ-Forum informiert in Bochum über künstliche Gelenke
•
Lesezeit: 2 Minuten
Bochum. Die Zeit des Leidens beginnt mit einem Ziehen in der Leiste. Der Verschleiß des Hüftgelenks zählt ab 60 zu den klassischen Alterserscheinungen. Anlass für die WAZ, beim Nachtforum Medizin am 13. Juni im Bochumer Knappschaftskrankenhaus Langendreer über Hüft- und Knieprothesen zu informieren.
Die Deutschen werden immer älter – und die Orthopäden und Chirurgen haben alle Hände voll zu tun. 160.000 künstliche Hüftgelenke (davon jede zehnte Hüfte als Ersatz für ein vorhandenes Implantat) und 150.000 Kniegelenke werden jährlich eingesetzt . Der demografische Wandel hinterlässt tiefe Spuren: In den nächsten zehn Jahren erwarten die Fachärzte eine weitere Steigerung um 40 Prozent.
Entgegen der unvergessenen Empfehlung des damaligen CDU-Youngsters Philipp Mißfelder („Ich halte nichts davon, wenn 85-Jährige noch künstliche Hüftgelenke auf Kosten der Solidargemeinschaft bekommen“) hat jeder Krankenversicherte einen Anspruch auf eine Prothese. Vehement wehren sich die Mediziner gegen den Vorwurf, voreilig künstliche Gelenke einzusetzen. Bei Kosten von durchschnittlich 12.000 Euro gucken die Krankenkassen allerdings genau auf die ärztliche Indikation.
Die WAZ will’s genau wissen. „Zu oft, zu viele und dann auch noch schlecht?“, lautet die provokante Frage, wenn Donnerstagabend im Knappschaftskrankenhaus über künstliche Hüften und Knie aufgeklärt und diskutiert wird.
Drei Fachärzte halten Vorträge:
Stephanie Verhoeven, Oberärztin in der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, stellt die „Standards moderner Hüftendoprothetik“ vor und weiß, wann der Eingriff erfolgen sollte.
Leitender Oberarzt Dr. Lukas Niggemann erläutert, wie durch eine passgenaue Knieprothese die Lebensqualität des Patienten wiederhergestellt werden kann.
Klinikdirektor Prof. Dr. Rüdiger Smektala gibt einen Überblick über die zeitgemäßen endoprothetischen Operationen und erläutert, warum die Indikation zu einer OP künftig eine viel stärkere Rolle spielen werde als bisher.
Welcher Segen eine neue Hüfte sein kann, zeigt Orthopäde Dr. Jozef Colemont im Gespräch mit Elmar Josten auf. Nach jahrelangem Leiden kam der IHK-Verwaltungschef im April in Langendreer unters Messer. Nach drei Tagen konnte der 60-Jährige schmerzfrei gehen. Heute, erzählte er im WAZ-Interview, trage er die Krücken „nur noch für die Versicherung“.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.