Bochum. Der Mallorca-Urlaub im Oktober war wenig erholsam. „Die Schmerzen waren mein ständiger Begleiter“, erinnert sich Vera Bödeker. Im April geht’s mit Ehemann Anton (77) wieder auf die spanische Ferieninsel. Warum sich die 75-Jährige diesmal riesig auf die Reise freut, erzählt sie am 21. Februar beim WAZ-Nachtforum Medizin.
„Wenn der Nerv klemmt“, heißt es ab 19 Uhr im Knappschaftskrankenhaus Langendreer – dort, wo Vera Bödeker vor einem Monat von ihrer Pein befreit wurde.
Vor zwei Jahren hatte die Weitmarerin erstmals Schmerzen am Lendenwirbel verspürt. „Es zog bis ins Gesäß und in die Beine. Zeitweise konnte ich kaum laufen.“ Die Diagnose: eine Spinalkanalstenose. Innerhalb der Wirbelsäule befindet sich der Spinalkanal. Die Struktur aus Knochen und Bändern ummantelt das weiche Rückenmark und bildet einen knöchernen Schutz. Die Verengung (Stenose) tritt meist in Höhe der Lendenwirbelsäule auf. Betroffene leiden unter chronischen Rückenschmerzen, die sich beim Gehen verstärken und in die Beine und Füße ausstrahlen. Eine Volkskrankheit im fortgeschrittenen Alter: Bei über 60-Jährigen ist bei jedem fünften Menschen der Spinalkanal durch Abnutzung verengt.
Spritze hält nur eine Woche vor
Bei Vera Bödeker verschafften Spritzen (auch punktgenau in der CT-Röhre) Linderung. „Das hält aber nur für eine Woche vor. Danach sind die Schmerzen wieder da. Ohne Medikamente geht nichts“, weiß die ehemalige C & A-Angestellte. Auch naturheilkundliche Anwendungen mit regelmäßiger Krankengymnastik und Warmwasserbehandlungen blieben ohne nachhaltige Wirkung. „Ich konnte zuletzt weder sitzen noch stehen. Das Leben, der Alltag waren von ständigem Schmerz geprägt.“
Vera Bödeker entschloss sich zur Operation an der Lendenwirbelsäule. Am 8. Januar erfolgte der Eingriff in der Neurochirurgischen Klinik in Langendreer. „Mir wurden mit vier Schrauben Titanstäbchen eingesetzt. Am zweiten Tag konnte ich schon wieder aufstehen. Nach einer Woche durfte ich nach Hause.“ Dort ist die Großmutter seither nahezu beschwerdefrei. „Gut“, sagt sie, „dass ich mich für die OP entschieden habe.“
Beim WAZ-Medizinforum werden Klinikdirektorin Prof. Dr. Kirsten Schmieder („Wo und warum klemmt der Nerv?“), Oberarzt Dr. Christopher Becker (Halswirbelsäule) und Leitender Oberarzt Dr. Martin Barth (Lendenwirbelsäule) Vorträge halten. Vera Bödeker wird im Gespräch mit Prof. Schmieder über ihr neues Leben erzählen. Warum sie sich auf Mallorca im Frühling freut? „Ist doch klar: Ich habe endlich keine Schmerzen mehr!“
Das WAZ-Nachtforum Medizin beginnt am Donnerstag, 21. Februar, um 19 Uhr in der Cafeteria des Knappschaftskrankenhauses Langendreer (In der Schornau).
Durch den Abend führt WAZ-Redaktionsleiter Thomas Schmitt. Zwischen den Vorträgen und zum Ausklang stehen die Mediziner für Fragen bzw. persönliche Gespräche zur Verfügung. Es gibt einen Imbiss und Erfrischungen.
Der Besuch ist kostenlos. Weil die Plätze limitiert sind, bitten wir um Anmeldungen mit Angabe der teilnehmenden Personen unter 0 18 02/40 40 72.