Bochum. . Bei der kommenden Bundestagswahl am 22. September werden viele Wähler in Bochum ungewohnte Adressen auf ihren Wahlbenachrichtigungen finden. Die Stadt muss sparen - und hat die Zahl der Stimmbezirke kräftig ausgedünnt. Mancher wird längere Wege zum Wahllokal gehen müssen. Der Grund: Sparzwang!

Die Stadt muss sparen. Dieses Ziel wird jetzt bei der Organisation der Bundestagswahl im September umgesetzt. Deshalb wurden viele Stimmbezirke neu zugeschnitten, um auf die prekäre Haushaltslage sowie die Veränderung der Bevölkerungsstruktur zu reagieren. Viele Bürger werden somit in einem neuen Wahllokal wählen.

Der Leiter des Wahlbüros, Frank Schorneck, erklärte, dass der Neueinteilung eine jahrelange Planung zu Grunde liege. „Dennoch kann sich die Veränderung für manche Wähler nachteilig auswirken“, räumte Schorneck ein.

Die bislang 315 Stimmbezirke wurden auf 250 reduziert, da aufgrund des demografischen Wandels die Einwohnerzahlen in den Bezirken zuletzt von 600 bis 2000 Wahlberechtigten variierten und es zu einer ungleichen Verteilung des Andrangs und der Arbeit bei der Auszählung der Stimmen kam. Nun soll ein Bezirk rund 1400 Wähler umfassen. Teilweise können sich also längere Wartezeiten ergeben. Dennoch versicherte Stephan Heimrath, Abteilungsleiter des Rechtsamts, dass lange Anreisezeiten und Schlangen ausbleiben sollen.

Einsparung von rund 30 000 Euro

Durch die Reduzierung der Bezirke wird eine Einsparung von rund 30.000 Euro pro Wahltermin erreicht. Es werden 700 Wahlhelfer weniger benötigt, außerdem fallen weniger Kosten an – etwa solche für den Transport der Wahlurnen.

Bundestagswahl 2013Bislang fehlen Räumlichkeiten für die Etablierung neuer Wahllokale. „Es gibt immer weniger Kneipen, die Sparkassen sind durch die Kameraüberwachung in den letzten Jahren weggefallen“, so Schorneck. Nun wolle man hauptsächlich auf Schulen und Kindergärten ausweichen. Vier Wochen vor der Wahl werden die Wahlberechtigten per Post darüber informiert, wo sie am 22. September ihre Stimme abgeben können.

Auch Wahlhelfer werden derzeit gesucht, wenngleich die Stadt laut Schorneck schon „gute Rückläufe“ verzeichnet. Erstmals habe man in diesem Jahr Anfragen an ehemalige Wahlhelfer verschickt, 1293 haben sich zurückgemeldet. Nun fehlen noch rund 1000 Ehrenamtliche, die als Wahlhelfer ab 7.30 Uhr gegen eine Aufwandsentschädigung von 40 Euro oder als Briefwahlhelfer ab 14.30 Uhr (20 Euro) „aktiv an der Demokratie mitwirken können“, so Schorneck.

Informationen zu den Ämtern sowie einen Online-Meldebogen gibt es unter www.bochum.de/wahlhelfer. Telefonischer Kontakt mit dem Wahlhelferteam: 0234/9 10 50-32, -46, -49, -56.