Bochum.
„60 Tage – das ist die kürzeste Wahlvorbereitung, die ich je erlebt habe“, sagt Hans Weckmüller, Leiter des Wahlbüros. Seit Wochen arbeiten seine Mitarbeiter unter Hochdruck.
Alle 282.500 Wahlbenachrichtigungen sind verschickt. Allein das Porto hat die Stadt 75.000 Euro gekostet. Wer keine Benachrichtigung bekommen hat, sollte sich ans Wahlbüro wenden.
Heute startet die Sonderarbeitsgruppe mit zunächst zwölf Leuten im Technischen Rathaus. Insgesamt sind 37 Mitarbeiter zurzeit mit den Wahlvorbereitungen beschäftigt, ihrer Zahl wird weiter aufgestockt, je näher der Wahltermin rückt, bis zuletzt auf 50 Leute.
10.000 Anträge auf Briefwahl bereits bearbeitet
Im Technischen Rathaus können schon direkt Stimmen abgegeben werden, ebenso wie in den Bürgerbüros; „alle Einzelheiten dazu stehen in den Wahlbenachrichtigungen“, u.a. die, dass Bochumer im Technischen Rathaus donnerstags auch noch bis 20 Uhr ihre Stimme abgeben können. Diese Möglichkeit gilt bis zwei Tage vor der Wahl, Freitag, 11.Mai.
„Wir haben bislang mehr als 10.000 Anträge auf Briefwahl bearbeitet“, so Weckmüller. Die Unterlagen dazu sollen in den nächsten Tagen vorliegen. Was ihn besonders freut: Die Stadt hat bereits alle 3000 benötigten Wahlhelfer zusammen. „Wir kamen ohne Zwangsberufung aus. Es haben sich so viele Freiwillige gemeldet wie selten.“ Dazu hat wohl nicht zuletzt auch der Praxisratgeber der drei Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung, Annika Springer, Julia Richter und Elena Garcia Santos beigetragen: „Das Sonntagsopfer für die Demokratie“.
315 Stimmbezirke gibt es in Bochum
In ihrem Leitfaden machen sie den Kommunen Vorschläge, wie Wahlhelfer leichter zu gewinnen sind. Die Stadt Bochum hat sich einige davon zu Herzen genommen – mit Erfolg. Darunter den, Stammhelfer zu pflegen, um sie bei der nächsten Wahl wieder zum „Sonntagsopfer“ bewegen zu können.
„Da erfahrungsgemäß am Wahltag ein Zehntel der Wahlvorstände ausfällt, etwa, weil die Leute erkrankt sind, nehmen wir weiterhin Meldungen entgegen, die dann indes als Reservetruppe ohne Zuteilung eines Wahllokals“, erklärt Hans Weckmüller.
In Bochum gibt es 315 Stimmbezirke, für die jeweils ein Wahllokal ausgesucht werden muss. Da hat sich in den vergangenen Jahren vieles verändert. War es ehedem üblich, seine Stimme in Kneipen abzugeben, scheuen die Wirte zumeist den Aufwand; es lohnt sich finanziell einfach nicht mehr. Also stehen die Wahlkabinen zumeist in öffentliche Gebäuden.
Das Wer-Wie-Warum der Wahlplakate: