Bochum. . Der CDU-Fraktionsvorsitzende Laumann greift Ministerpräsidentin Hannelore Kraft an: Er bezeichnete Kraft als „Rabenmutter“, die in der Opel-Krise tatenlos bleibe. Aber auch der Konzern dürfe sich nicht aus seiner Verantwortung für die Region stehlen.
„Das letzte Wort kann nicht das letzte Wort des Opel-Aufsichtsrats sein“, gab der CDU-Fraktionsvorsitzende Karl-Josef Laumann im Landtag, seine Marschrichtung vor, nachdem er am Freitag rund 100 Minuten mit Rainer Einenkel und weiteren Opel-Betriebsräten im Werk I debattiert hatte. Der öffentliche Druck auf die Konzernspitze dürfe für längere Zeit nicht nachlassen.
Sein Ziel müsse das Ziel aller Verantwortungsträger sein, so Laumann, „so viel Opel wie möglich, so lange wie möglich in Bochum halten“. Der Konzern dürfe sich nicht aus seiner Verantwortung sowie der Region stehlen und nach 50 Jahren in Bochum „verbrannte Erde hinterlassen.“
Laumann, der von den CDU-Landtagsabgeordneten Christian Haardt und Oliver Wittke sowie dem Bochumer Ratsvertreter Roland Mitschke begleitet wurde, nutzte gestern die Gelegenheit, um auf den politischen Gegner einzudreschen: „Es ist eine bodenlose Frechheit, wenn der Wirtschaftsminister den Beschäftigten jetzt die Schuld für die Schließung in die Schuhe schieben will. Auch Ministerpräsidentin Kraft darf nicht länger tatenlos bleiben. Eine Landesmutter, die sich in einer solchen Krise nicht kümmert, wird zur Rabenmutter.“
Gesprächspartner gingen auf Tauchstation
Es gebe im Betriebsrat eine große Bereitschaft, mit der Unternehmensleitung mit Politikern und der IG-Metall-Spitze zu reden. Aber die potenziellen Gesprächspartner vor allem im Konzern gingen seit Wochen mehr oder weniger auf Tauchstation bzw. verharrten in verbalen Ankündigungen, statt reale Gesprächsangebote zu machen. Oliver Wittke: „Politik hat eine Mittlerfunktion und muss dafür sorgen, dass die Gespräche zwischen Unternehmensspitze und den Arbeitnehmervertretern in Bochum wieder in Gang kommen.“
Betriebsratschef Rainer Einenkel wiederholte das Angebot: „Wir sind bereit zu Gesprächen.“ Die müssten ohnehin geführt werden.
Am Dienstag der kommenden Woche wird der Betriebsrat mit NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin, OB Ottilie Scholz und IHK-Hauptgeschäftsführer Helmut Diegel beraten. Dabei geht´s auch um die „Bochum Perspektive 2022“. Am Mittwoch oder Donnerstag der kommenden Woche wird - auf Antrag der CDU-Landtagsfraktion - der Landtag in einer Aktuellen Stunde über die Opel-Krise debattieren.