Bochum. . Opel-Betriebsratschef Rainer Einenkel bleibt unbeirrt auf seinem Kurs. Der Automobil-Konzern müsse „alles tun, um neue Arbeitsplätze am Standort Bochum zu entwickeln und nicht abzuwickeln.“ Sollte es zu Massenentlassungen kommen, drohte Einenkel, werde das „nicht geräuschlos ablaufen.“
„Wir müssen alles versuchen, damit man nicht den Unsinn macht, die Zafira-Fertigung schon 2015 von Bochum zu verlagern.“ Im Gespräch mit der WAZ am Freitag, fünf Tage bevor der Opel-Aufsichtsrat eben genau das Aus für die Zafira-Produktion in Bochum Ende 2014 beschließen könnte, bleibt der Betriebsratschef unbeirrt auf seinem Kurs.
Es sei ihm nie um einen eleganten Abgang aus dem Amt gegangen bei der aktuellen Auseinandersetzung. Es gehe auch nicht um eine zweite Abstimmung über den Tarifvertrag. Einenkel: „Ich habe die Rückendeckung aus dem Betriebsrat und der Belegschaft.“ Versuche, ihn als Pokerspieler darzustellen, der die Partie überreizt und verloren habe, hätten dem Zusammenhalt in der Belegschaft eher genutzt.
Aber von sich selbst möchte er gar nicht so gerne reden. Schon lieber würde er mit der Opel-Führung reden, die sich aktuell aber nicht rühre, um über die dringenden aktuellen Probleme zu reden.
Perspektive 2022
Einenkel erinnert erneut an die generelle Linie des Bochumer Betriebsrats: „Mit dem Tarifvertrag hätten sie mit uns reden müssen, aber nur um die Umsetzung der Abwicklung, nicht über die Schaffung von Ersatzarbeitsplätzen. Das war zu schwammig, ohne klare Zusagen formuliert.“ Wenn das Unternehmen sein Image polieren wolle, was angesichts der Verkaufszahlen der guten Autos nur zu wünschen wäre, sollte „Opel alles tun, um neue Arbeitsplätze am Standort Bochum zu entwickeln und nicht abzuwickeln.“ Das könnte aber in der „Perspektive Bochum 2022“ geleistet werden.
Einenkel macht keinen Hehl aus der Tatsache, dass es „nicht geräuschlos ablaufen würde“, sollte es zu Massenentlassungen bei Opel Bochum kommen. Das wäre auch keine Werbung für die treuen Opel-Kunden im Revier.