Bochum. . Für die 3300 Beschäftigten im Opel-Werk Bochum geht die Zitterpartie um ihre berufliche Existenz weiter. Zwar will die Konzernführung Ende 2014 unter das Kapitel Automobilproduktion in Bochum einen Schlussstrich ziehen, doch noch ist das Pflänzchen Hoffnung nicht zur Gänze gerupft.
Richtig fröhliche Ostertage dürften die 3300 Opel-Mitarbeiter in Bochum kaum erleben. Die Zitterpartie um die berufliche Existenz dürfte andauern - ungeachtet der strikten Ansage der Opel-Konzernführung, dass nun bereits Ende 2014 Schluss mit der Automobilproduktion in Bochum sein soll. Die Hoffnung geht nach wie vor weiter über diesen Zeitpunkt hinaus.
Auf Initiative der Grünen kam am vergangenen Freitag außerplanmäßig der Wirtschaftsausschuss des Landtags NRW zusammen. Wirtschaftsminister Garrelt Duin unterstrich bei dieser Gelegenheit erneut, „dass Opel Bochum kein lokales Thema, kein Thema nur der Wirtschaftsförderung der Stadt Bochum sei, sondern ein Problem, das die Region betreffe“. Vorrangiges Ziel bleibe, den Standort der Produktion zu erhalten; die Schließung des Werks durch Verhandlungen zu verhindern“, trotz der klaren Absage der Opel-Leitung.
Perspektive 2022
Es müsse auch an der „Perspektive 2022“ festgehalten werden, mit der Arbeitsplätze erhalten und geschaffen werden sollen. Vor allem dürfte es kein Ende des Dialogs geben. Der Wirtschaftsausschuss schlug vor, dass die Landesregierung bei den notwendigen Gesprächen die Rolle als unabhängige Moderatorin übernehmen soll.
Der Opel-Betriebsrat trat entschieden der Meinung entgegen, dass er zu hoch gepokert und die Partie verloren habe. Man habe sich mit eindeutiger mehrheitlicher Zustimmung bei Abstimmung über den Tarifvertrag durch die Belegschaft „gegen die Abwicklung“ entschieden, die zuvor von der Opel-Führung als „moderat“ bezeichnet worden war, die aber brutal genannt werden müsse.
Keine verbindliche Zusage
Unter anderem hätte man im Tarifvertragspaket betriebsbedingten Kündigungen ab 2015 - und das nur für den Standort Bochum - , sowie der Streichung von mindestens 2500 Arbeitsplätzen zustimmen sollen. „Keine einzige verbindliche Zusage für Ersatzarbeit sondern nur Absichtserklärungen“ seien angeboten worden. Opel hätte eine Freikaufklausel für Ersatzarbeitsplätze eingeräumt bekommen. Aber die Opelaner hätten verbindlich weiter auf Tarifvergütungen verzichten müssen. Für Interessierte ist der Tarifvertrag auf der Internetseite http://www.wir-gemeinsam.eu/ abrufbar.
Standort
Die Auseinandersetzung bei Opel hat nicht zu einem Ansturm von Mitarbeitern bei der Agentur für Arbeit geführt. „Ich schätze, dass höchstens zehn Opel-Beschäftigte bei uns nach einer Alternative zu ihrem Arbeitsplatz nachgefragt haben,“ so Luidger Wolterhoff, Leiter der Agentur für Arbeit Bochum. Natürlich unterstütze man alle Bemühungen intensiv. Wolterhoff hegt übrigens auch die Hoffnung, dass „weiter geredet wird zwischen Opel-Spitze und Betriebsräten“.