Bochum. .

Die Bochumer Opelaner können damit rechnen, dass die von ihnen dem Konzern gestundeten Tariferhöhungen nun an sie ausgezahlt werden. Das ist die eine Seite der Medaille. Die andere: Mit der erwarteten gestrigen Zustimmung des IG-Metall-Bundesvorstands zum Tarifvertrag, der von der Bochumer Belegschaft abgelehnt worden war, geht der Nervenkrieg in eine nächste Runde.

Opel-Betriebsratschef Rainer Einenkel erklärte am Mittwoch: „Man muss bei Opel wissen, was das angekündigte Szenario bedeutet.“ So könne man das Image der Marke sicher nicht pflegen, wenn man Bochum abwickeln wolle. In welcher Intensität über die Situation bei weiteren Mitarbeiterinformationsveranstaltungen in Bochum informiert werde, sei noch nicht klar. Am Dienstag nach Ostern geht die Arbeit im Werk - nach Kurzarbeit - weiter. Es könne auch nicht sein, so Einenkel, dass sich der Konzern mit einem niedrigen zweistelligen Millionenbetrag für die „Perspektive 2022“ preiswert aus seiner Verantwortung für die Schaffung von Arbeitsplätzen in Bochum stehlen könne.

Die Irritationen innerhalb der IG-Metall müssten aufgearbeitet werden. Einenkel: „Wir sind das Bauernopfer ." Die hessische IG-Metall Leitung habe im darüber entschieden, dass Bochum abgewickelt werde, „ein einmaliger Vorgang“.

Alexander Bazio, Opel-Pressesprecher unterstrich erneut, dass es bei der Unternehmensentscheidung bleibe, die Fahrzeugproduktion in Bochum bereits Ende 2014 auslaufen zu lassen. Um den angekündigten Wegfall der 3. Schicht zu realisieren (700 Mitarbeiter weniger), plant die Opel-Leitung, die Einigungsstelle anzurufen. Opel hatte angekündigt, ab dem zweiten Quartal 2013 nur noch zwei Schichten fahren zu wollen. Es ist denkbar, so hört man aus Unternehmenskreisen, dass die Nachtschicht eine der zwei zu erhaltenden Schichten bleiben könnte.