Bochum.. Der Bochumer Friseur-Obermeister Edgar Pferner stellt die aktuellsten Kreationen für Haare und Kosmetik in einem Workshop in den Räumen der Akademie des Handwerks vor. Es werden die neusten Trends vorgeführt. Ein alter Bekannter darf dabei natürlich nicht fehlen: die Dauerwelle.

Mutti hat es schon immer gewusst. Alles kommt irgendwann wieder: in der Mode, beim Styling – und natürlich bei den Frisuren. Das weiß wohl niemand besser als Friseur-Obermeister Edgar Pferner. Die aktuellsten Kreationen stellte der Fachmann für Haare und Kosmetik in dieser Woche in einem Workshop in den Räumen der Akademie des Handwerks vor.

„Auch Beckham trägt die Haare so“

Mit ausladenden winkenden Armbewegungen ruft der blonde Mann seine Models herbei: „Schauen Sie!“, sagt er und seine Hände zupfen an den Haarspitzen von Alicias blonder Lockenmähne. Da ist sie also wieder, die gute alte Dauerwelle, mit der doch in den 90er Jahren längst gebrochen wurde.

Die Profis von heute setzen dabei aber glücklicherweise auf großzügige Wellen, verzichten auf die in Verruf geratenen Pudel-Locken, auch Minipli genannt. Bei Philip schwört der Haarstylist auf den coolen 50er-Jahre-Look. „So wie damals James Dean“, sagt das Model. „Auch David Beckham trägt die Haare so“, weiß der 15-Jährige und fühlt sich mit seiner neuen Frisur sichtlich wohl.

Kurz, mittel, lang - Alles ist modern

„Natürlich schaut die Jugend auf ihre Idole“, weiß Pferner. Es sind die Stars, die noch immer die Trends setzen. Die Modewelt verliert dabei natürlich niemals die Metropolen Frankreichs, Italiens und Englands aus den Augen, dort wird entschieden: Was ist „in“ und was längst „out“. Die wirtschaftliche Situation eines Landes spielt bei den Haartrends ebenfalls eine wichtige Rolle. Wenn es nicht so gut läuft, tragen die meisten eher kurz.

Demzufolge muss es in Deutschland ganz gut laufen. Derzeit ist alles modern: kurz, mittel, lang. „Auf den richtigen Schnitt kommt es nur an“, so der Experte. Und der präsentiert sich in dieser Saison eher geometrisch.

„Nicht jeder kann alles tragen“

Vor allem Strähnchen sind voll im Trend, möglichst viele, möglichst auffallend. Dabei kann natürlich längst nicht jeder alles tragen. Die Zeiten, in denen nach Fotovorlage geschnitten wird, sind längst passé. „Wir bringen ihren individuellen Typ zur Geltung“, so das Motto der heutigen Zeit. Wichtig dabei sei, so Edgar Pferner: Der Friseur muss erkennen, was dem Kunden steht. Model Rebecca mit ihrem gepflegten langen blonden Haar etwa würde er wohl kaum einen raspelkurzen Schnitt verpassen. Alles echt, die glatte Mähne, doch da kann man sich längst nicht mehr bei jedem sicher sein.

 Die Kunden verlangen häufig Extensions, also Haarverlängerungen. Die Ware beziehen die Friseure auf dem Großmarkt, meist stammt das Haar aus dem asiatischen Raum. Die Strähnen werden dann angeklebt, angeschweißt oder angewebt. Es gibt noch so viel, was Edgar Pferner über die Haar- und Frisurenwelt erzählen könnte. Wer länger zuhört, zweifelt kaum an seinen Worten, wenn er mit einem Strahlen in den Augen schließt: „Der Friseur-Beruf ist das vielseitigste Handwerk, das es auf Gottes Erdboden gibt.“