Bochum. Die „Allianz für den freien Sonntag“ lehnt die für Bochum geplanten neun verkaufsoffenen Sonntage für 2013 weiterhin ab und wirft der Politik Wortbruch vor. Wie berichtet, zeichnet sich für die Ratssitzung am Donnerstag aber eine große Mehrheit für den Antrag des Einzelhandels ab.
Die „Allianz für den freien Sonntag“ in Bochum hat vor der entscheidenden Ratssitzung am Donnerstag (14.2.13) alle Mitglieder des Rates persönlich angeschrieben und fordert diese auf, der Beschlussvorlage zu den verkaufsoffenen Sonntagen so nicht zuzustimmen. „Die von der Verwaltung vorgelegte Regelung können wir nicht akzeptieren“, heißt es in dem Brief.
Wie berichtet, zeichnet sich im Rat eine große Mehrheit für den Antrag des Einzelhandels ab, der an neun Sonntagen in 2013 die Geschäfte öffnen will. Pro Stadtteil soll es drei verkaufsoffene Sonntage geben, einen davon im Advent (1.12.).
"Neun ist eindeutig keine Reduzierung gegenüber neun"
Die „Allianz“, ein Bündnis aus Gewerkschaften und Kirchen, wirft der Politik Wortbruch vor. Die Vorlage der Stadtverwaltung widerspreche eindeutig den Verabredungen des vergangenen Jahres. Industrie- und Handelskammer (IHK) und Einzelhandelsverband (EHV) hätten entgegen der Absprache bis heute kein Konsensgespräch mit der Allianz geführt, obwohl die Termine seit November 2012 bekannt seien.
Qualität der Anlässe verbessern
„Neun ist eindeutig keine Reduzierung gegenüber neun“, heißt es in dem Brief an die Ratsmitglieder – verbunden mit dem Hinweis, dass eine Reduzierung gegenüber 2012 klar vereinbart gewesen sei. Auch das Ziel, die „Qualität der Anlässe“ zu verbessern, sei nicht erreicht worden, kritisiert die Allianz. Zum Maiabendfest gebe es keinen verkaufsoffenen Sonntag, dafür aber zur Immobilienbörse.