Bochum. . 800 Freunde des Karnevals haben am Sonntag bei einem Frühschoppen des Autohauses Spürkel das 77-jährige Jubiläum der GroBoKa feiert. Die Kälte wurde mit guter Laune verdrängt. Es gab aber Unmut, dass die Stadtwerke weder Heizpilze noch Wärmeschlauch zur Verfügung stellten.
So sehr hatten sie sich auf ihr 77-jähriges Jubiläum gefreut, die große Bochumer Karnevalsgesellschaft (GroBoKa) – und dann das: Frieren mussten die 800 Jecken unter dem Glasdach des Autohauses Spürkel. „Die Stadtwerke wollten uns für unseren Frühschoppen weder Heizpilze noch Wärmeschlauch zur Verfügung stellen“, empörte sich Heidi Krüger, Geschäftsführerin der GroBoKa, und zog ihren schwarzen Samtmantel noch ein wenig enger. „Dabei hätten wir doch auch dafür gezahlt.“ Doch wegen des Skandals der vergangenen Wochen hätten sich die Stadtwerke geweigert, den Verein zu unterstützen.
„Ich habe heute innere Wärme“
Was der Verein mit dem ganzen Trubel zu tun hat? „Ja eben nichts. Und dennoch müssen wir nun darunter leiden. Das ist doch eine Schweinerei“, sagte Heidi Krüger stinksauer.
Extra aus Gladbeck kam auch Brigitte Müller von den „Wittringer Rittern“ in Gladbeck zum 13. Frühschoppen, am Sonntag den 13., im Jahr 2013 angereist. Dank dicken Pelzmantels musste sie, im Gegensatz zu den eher leicht bekleideten Funkemariechen der Stadtgarde, nicht allzu sehr bibbern. Doch ein echter Jeck lässt sich die Laune an so einem besonderen Tag durch nichts verderben, schon gar nicht durch Kälte. „Ich habe heute innere Wärme in mir“, scherzte Hans-Bernd Lohof, Präsident des Festausschusses Bochumer Karneval. Er bedankte sich auf der Bühne beim Präsidenten der GroBoKa Peter Niemann für die großartige Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren.
„Ihr habt dazu beigetragen, dass Bochum zur Perle des Reviers gehört. Mit der GroBoKa haben wir in Bochum einen guten Fitsch gemacht“, so Lohof, der sich brav für seinen Orden bedankte. Ebenso wie das I. Bochumer Dreigestirn Jungfrau Johanna I. (Jannes Fischer), Prinz Jochen I. (Jochen Sieberin) und Bauer Pascal I. (Jean-Pascal Lohof).
Grubenlampe für Heidi Krüger
Heidi Krüger, fast auf den Tag genau 25 Jahre mit dabei, bekam den Orden mit der goldenen Grubenlampe für ihre langjährige Treue und ihre Arbeit im Verein verliehen. Schon jetzt denkt die Frau („Ich bin seit 1936 die erste Frau, die im Vorstand sitzt“) an die nächste Session. „Wenn das alles heute hier vorbei ist, mache ich schon einmal einen neuen Termin für das nächste Jahr aus“, sagte sie und fügte augenzwinkernd hinzu. „Dann vielleicht mit Heizpilzen. Wir sollen nämlich 2014 noch einmal anrufen, wurde uns von den Stadtwerken gesagt.“