Bochum. „Unsere Gäste sind der Star“, sagt Michael Retter. Und die Stars kommen Jahr für Jahr reichlich. Mit dem „Mummenschanz“ schreibt der Werbeexperte in diesem Jahr eine Erfolgsgeschichte fort, die eng mit dem Karneval verknüpft ist, aber weit über das gängige närrische Treiben hinausgeht.

In den 1970er Jahren wurde die Idee geboren: Im Kunstmuseum sollte es einmal im Jahr vorbei sein mit der andächtigen Stille. Zum Höhepunkt des jecken Treibens waren die Bochumer aufgerufen, in den heiligen Hallen zu feiern. Das Rezept mundete den Besuchern mal besser, mal schlechter. Seit 2001 jedoch ist der „Mummenschanz“ (Neuhochdeutsch: Maskerade, Maskenspiel) eine feste Größe im Veranstaltungskalender. Damals übernahm PR-Profi Michael Retter die Sause am Karnevalssamstag und entwickelte sie zu einer der gefragtesten Partys in Bochum mit Ausstrahlung weit über die Stadtgrenzen hinaus.

Alles kann, nichts muss: Es herrscht kein Kostümzwang. Doch etliche Gäste (gern auch in Gruppen) beweisen bei der Auswahl ihres Outfits höchste Kreativität und Originalität. „Von Panzerknackern bis zu ,Germany’s next Pott-Models’: Ich staune stets aufs Neue, was sich die Besucher einfallen lassen“, schmunzelt Retter.

Handgemachte Musik

Nur mit dem sonst üblichen Humbatätärä hat der Mummenschanz nichts am Hut. Das dokumentiert schon die Musikfarbe, die Rock und Pop vom Feinsten bereithält – und zwar handgemacht. So auch am Samstag, 9. Februar. Neben der Jim Rockford Band mit dem bekannten Sänger Sven West starten die Tomcats aus Köln mit Rockabilly, die Heartbeats mit Rockklassikern und Diskjockey Rosti, der auch die Meisterfeiern von Borussia Dortmund erfolgreich vertonte. Die Juicy Tones erweitern das Angebot um Acoustic Pop.

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Hinzu kommen „Art-Battless“: Aktionen, bei denen die Zuschauer bei der Entstehung von Kunst live dabei sind, sowie eine aufwändige Visual Performance von zwei Dortmunder Video-Jockeys. „Sie werden Teile des Museums buchstäblich in ein neues Licht tauchen“, verheißt Retter.

Eine Bühne erhält einen neuen Standort. So entsteht ein größeres Areal für Speis und Trank, für die wie immer der Livingroom verantwortlich zeichnet. Eine zweite Tanzarea entsteht im Tiefgeschoss. Hier wird House-Musik gemacht.