Querenburg. Älteste Bochumer Karnevalsgesellschaft lässt’s zum Jubiläum im Bürgersaal des Uni-Centers ordentlich krachen.

Tanzauftritte, viel Live-Musik und die Reden mit gehörigem Biss: Der Querenburger Karnevalsverein „Germania 1888“ (QKV) beging sein 125. Jubiläum mit einem gut dreistündigen Gala-Programm im Bürgersaal des Uni-Centers. Bürgermeisterin Gabriela Schäfer führte als neue Vorsitzende des Vereins durch den Abend.

Die verschiedenen Höhepunkte stemmte die älteste Bochumer Karnevalsgesellschaft, die derzeit nur einen sehr kleinen Vorstand hat, nicht allein: Befreundeten Karnevalisten und Vereine aus Bochum und Herne halfen fleißig mit.

Den festlichen Reigen eröffnete der Fanfarenzug der Ruhrlandbühne. Die „Stadtgarde“ zog nach. Das Besondere daran: Sie ist eine von QKV-Tänzerin Lisa Krause jüngst gegründete 14-köpfige Tanzgruppe aus drei örtlichen Karnevalsvereinen. Das sind der QKV, die „Schlappen Lappen“ und der ebenfalls neu gegründete Musik- und Tanzverein Bochum-Südwest (MTV). Entsprechend war dies ihr erster großer Auftritt, der perfekt gelang. Zur Belohnung gab es weiße Rosen.

Starke Showtanzeinlagen

Die Stärke des QKV im Showtanz zeigte sich im Verlauf des Abends immer wieder. Die Mittlere Garde begeisterte beim Auftritt mit viel Akrobatik. Die Tänzerinnen und ein Tänzer erinnerten dabei zugleich an das 100-jährige Bestehen des Vereins, indem sie historische Kostüme trugen. Einen starken Auftritt hatten zudem Tanzmariechen Miriam, der Nachwuchs mit Alicia, Jana, Mariela und Melina sowie die Showtanzgruppe. Letztere besteht aus Gina, Lea, Lisa und Miriam. Weitere Auftritte hatte die Tanzgarde Eppendorf sowie die Tänzerinnen der ersten Herner Karnevalsgesellschaft.

Den musikalischen Reigen eröffnete das Bochumer Dreigestirn mit Prinz Jochen I., Bauer Pascal I. und Jungfrau Johanna I.. Ihr Lied „Echte Fründe“ (De Höhner) setzte ein symbolisches Zeichen unter den rund 200 Karnevalisten.

Die Everbees (MTV) legten mit älteren Pophits und Schlagern nach. Die Cäcilienfunken verlegten sich hingegen gesanglich auf das bissige Kommentieren aktueller Ereignisse. Das waren etwa die „Atrium-Talk-Affäre“ der Stadtwerke, die Eurokrise und der Auftritt der Piratenpartei.

Sorgen um das viele Geldder Stadtwerke

Zum Atrium-Talk legte „Schutzmann“ Theo Kraushaar in seiner Büttenrede schon vor. Er wollte wissen: „Warum hat die reiche Tochter der Stadt nicht mal den QKV gesponsert?“ Das sei sicher sinnvoller, ehe das viele Geld bei solchen Veranstaltungen sowie beim Abstieg des VfL versacke. Grußworte gab es zudem. Bernd Lohof vom Festausschuss Bochumer Karneval bedankte sich für das gute Zusammenwirken. Uwe Hahne vom Bund Ruhr Karneval überreichte Gabriela Schäfer eine Fahnenschleife seines Verbandes.