Bochum. . Auf eine lange Nacht hatte sich der Aufsichtsrat der Bochumer Stadtwerke eingerichtet, um weitere Ungereimtheiten im Zusammenhang mit der Honorar-Affäre aufzuklären, auch, um nachzuforschen, was mit dem Stadtwerke-Honorarorschuss (10 000 Euro) für Mario Adorf passiert war. Auch dazu war Promi-Vermittler Sascha Hellen, der das Geld von den Stadtwerken kassiert hatte, vom Aufsichtsrat zur Aussprache eingeladen worden.
Bis in die Nacht wollte der Aufsichtsrat der Stadtwerke am Donnerstag unter Vorsitz von Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz tagen, um sich mehr Klarheit in die Umstände der Honoraraffäre zu verschaffen. Dabei schlug auch die Stunde für einen „Gast“: Ab 20.15 Uhr sollte Promi-Vermittler Sascha Hellen offenlegen, wie es zu vielen Ungereimtheiten im Zusammenhang mit der Ausrichtung der Stadtwerke-Gesprächsreihe „Atrium-Talk“ gekommen war. Vor allem interessierte, warum er von den Stadtwerken im Jahr 2008 rund 10 000 Euro Honorarvorschuss für den Schauspieler Mario Adorf kassiert hatte, die dieser offenbar nie erhalten hatte.
Etappenweise war die Stadtwerke-Affäre in den letzten fünf Wochen in ihrem ganzen Ausmaß ans Licht gekommen. Am Donnerstag gab es im Vorfeld der Stadtwerke-Aufsichtsratssitzung zwei Mitteilungen. Die erste kam von Sascha Hellen, eine E-Mail von 9.15 Uhr: Er teilte mit, dass die Stadtwerke ihn von der Verschwiegenheitspflicht entbunden hatten. Er habe OB Ottilie Scholz in ihrer Funktion als Aufsichtsratsvorsitzende gebeten, ihn in die Aufsichtsratssitzung zu laden, „um kurzfristig, wie von ihr gewünscht, zur Klärung der offenen Fragen beizutragen“.
15. 57 Uhr: Das städtische Presseamt teilt mit, dass die OB Herrn Hellen in die Aufsichtsratssitzung eingeladen hat. Im übrigen erwarte sie „von der Geschäftsführung der Stadtwerke eine zügige und kurzfristige Klärung der noch offenen Fragen“. Auch, dabei „einen Zwischenbericht zu den im Unternehmen stattfindenden Prüfungen vorzulegen“.