Bochum. . Hat der Schauspieler Mario Adorf nun doch nicht sein 10.000 Euro hohes Redner-Honorar von den Bochumer Stadtwerken erhalten? Laut WDR erklärte dies Adorfs Management. Aus dem Bericht von Wirtschaftsprüfern geht hervor, dass diese 10.000 Euro von den Stadtwerken an den Promi-Vermittler Sascha Hellen gezahlt wurden.

Rätselraten um die 10.000 Euro, die Mario Adorf als Honorar für seinen Auftritt beim Atrium-Talk der Stadtwerke Bochum bekommen haben soll, obwohl er krankheitsbedingt abgesagt hatte. Laut WDR-Nachrichten vom Wochenende bestreitet das Management des berühmten Mimen, dass der Schauspieler davon auch nur einen Cent bekommen haben.

Aus einem Bericht von Wirtschaftsprüfern, der der WAZ vorliegt, geht hervor, dass der Bochumer Promi-Vermittler Sascha Hellen die 10.000 Euro Rednerhonorar den Stadtwerken am 10. Juni 2008 in Rechnung gestellt hatte. Weiterhin wurde in dem Bericht dokumentiert, dass diese Zahlung an Hellen durch die Stadtwerke am 27. Juni 2008 geleistet worden war. In der Rubrik „Weiterleitung durch Hellen“ steht „Unbekannt“.

Promi-Vermittler Hellen schweigt

Insgesamt hatten die Stadtwerke, wie aus dem Prüfbericht weiter hervorgeht, für die ausgefallene Atrium-Talk-Veranstaltung insgesamt 39.035 Euro gezahlt. Davon gingen 24.855 Euro an die Hellen-Unternehmensgruppe mit folgenden Einzelposten: Honorar Hellen 2.500 Euro, abgerechnetes Honorar Gastredner 10.000 Euro, Honorar Livemusik 5.000 Euro, Einspieler 3.827 Euro, Moderatorenberatung und -betreuung 3.200 Euro, Sonstige 328 Euro. Der zweite Rechnungsposten beträgt 14.180 Euro und schlüsselt sich wie folgt auf: Catering inkl. Ausstattung 3.800 Euro, Technik und Bestuhlung 6.591 Euro sowie Sonstiges mit 3.789 Euro.

Nach WDR-Recherchen seien die 10.000 Euro, die Hellen als Redner-Honorar für Mario Adorf bekommen hatte, nicht an die Stadtwerke zurück überwiesen worden. Für eine Stellungnahme sei der Promi-Vermittler bislang nicht zu erreichen gewesen.

Der Versuch der WAZ, am Sonntag Sascha Hellen über sein Handy zu sprechen, blieb ebenfalls ohne Erfolg. Es lief nur seine Sprachbox, auf der wir um Rückruf baten und dabei das Thema „Honorar Mario Adorf“ nannten. Ein Rückruf seinerseits fand allerdings bisher nicht statt.