Bochum. . Vor über 100 geladenen Gästen hat Justizminister Thomas Kutschaty am Montag den ersten Spatenstich für das neue Justizzentrum in die Erde gesetzt. Der 100 Millionen Euro teure Neubau soll Ende 2015 fertig sein.
Jetzt soll es mit dem neuen „Justizzentrum“ am Bochumer Ostring richtig losgehen. Nach jahrelangen Planungen haben NRW-Justizminister Thomas Kutschaty und andere Entscheider am Montag den ersten Spatenstich für das rund 100 Millionen Euro teure Großprojekt in die Erde gesetzt. Es ist eines der größten Bauprojekte der vergangenen Jahre in der Stadt: 750 Mitarbeiter der Bochumer Justiz werden dort arbeiten. Hinzu kommen 250 Referendare.
Der Neubau nach dem Entwurf des Berliner Architekturbüros Hascher und Jehle wird sich himmelweit vom jetzigen Justizgebäude am Husemannplatz, das erst in der 70er Jahren gebaut worden war und bauliche Mängel ausfweist, unterscheiden. Er wird längst nicht mehr so hoch sein, dafür aber mehr Tageslicht hineinlassen und übersichtlicher sein. Außerdem wird der Neubau auf 43.000 Quadratmetern alle Bochumer Gerichte - Land-, Amts- und Arbeitsgericht - sowie die Staatsanwaltschaft unter seinen Dächern vereinen. Bisher ist das Arbeitsgericht am Marienplatz beheimatet. Auch die Ambulanten sozialen Dienste der Justiz (Bewährungshilfe, Führungsaufsicht) werden ins neue Justizzentrum einziehen.
Herzstück wird ein vierstöckiges Atrium mit vollflächig verglaster Fassade sein
Der Minister nannte das Projekt „eines der größten Justizzentren in NRW“. Dr. Volker Brüggemann, Präsident des Landgerichts, sagte vor über 100 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Justiz, dass der Neubau der „Bedeutung der Justiz als dritte Gewalt im Staat“ Rechnung tragen möge. „Wir sind gespannt, wie es nach der Umsetzung der Pläne aussehen wird.“ Bis dahin dauert es aber noch mindestens drei Jahre. Erst Ende 2015 soll das Justizzentrum fertig sein.
Für das Projekt hatte das alte Gebäude des Gymnasiums am Ostring fallen müssen. Dagegen hatte es aus dem Umfeld der Schule starken Widerstand gegeben. Heute sind die Schüler im „Neuen Gymnasium“ untergebracht. Die historische Fassade der traditionsreichen Schule blieb aber stehen, um sie in das Justizzentrum zu integrieren.
Atrium wird zum Herzstück
Herzstück des Justizzentrums wird ein vierstöckiges Atrium mit vollflächig verglaster Fassade sein. Von dort geht es über Galerien in die (für alle drei Gerichte gemeinsamen) Sitzungssäle und in die einzelnen Behörden.