Bochum. .

Das neue Justizzentrum Bochum muss statt mit 125 Millionen Euro nun mit nur 100 Millionen Euro gebaut werden. Grund sind Einsparungen im NRW-Haushalt.

Das am Ostring geplante Justizzentrum muss mit erheblich weniger Geld gebaut werden als zuletzt geplant. Das bestätigte gestern die Sprecherin des NRW-Justizministeriums, Andrea Bögge, auf Anfrage der WAZ. Zuletzt waren für den fünfstöckigen Neubau 125 Millionen Euro veranschlagt worden. Jetzt muss man mit 100 Millionen Euro auskommen. Diese Etatverkleinerung, so Andrea Bögge, sei „der Haushaltssituation des Landes geschuldet“.

Die Vertreter der jeweiligen Justizbehörden, die in das Justizzentrum einziehen werden (Staatsanwaltschaft, Amts-, Land- und Arbeitsgericht) wurden erst vor wenigen Tagen beim Treffen einer „Lenkungsgruppe“ über die drastische Sparmaßnahme vom Ministerium informiert.

Außerdem wurde bekannt, dass auch die Teile des Gymnasiums am Ostring, die erhalten bleiben sollten, nun nicht entkernt und saniert, sondern abgerissen werden. So soll der Platz für die neuen Räume wirtschaftlich besser gestaltet werden können. Allerdings soll die historische Fassade des Gymnasiums zum Ostring hin erhalten bleiben und in den Neubau integriert werden.

„Trotz Einsparungen voll funktionsfähiges und optisch ansprechendes Gebäude“

Vor allem beim Baugrund sollen kostenträchtige Faktoren beseitigt werden. Helmut Heitkamp vom Bau- und Liegenschaftsamt NRW sagte gestern der WAZ, dass man nicht mehr so tief buddeln würde wie anfangs geplant. Trotzdem betonte er, dass es in der Funktionalität und Größe des Gebäudes keine Veränderungen geben werde. Dass der Entwurf des Berliner Architektenbüros Hascher + Jehle, das im Wettbewerb mit anderen 31 Entwürfen gewonnen hatte, abgeändert werden muss, ist aber unausweichlich.

Der Vize-Präsident des Bochumer Landgerichts, Dr. Dieter Coburger, sagte gestern der WAZ: „Ich bin mir sicher, dass trotz der Einsparungen ein voll funktionsfähiges und optisch ansprechendes Gebäude entstehen wird.“

Anders als im jetzigen Justizgebäude werden die neuen Sitzungssäle unter den einzelnen Gerichten künftig mehr vermischt, um sie besser auszulasten. Außerdem werden die einzelnen Trakte für die jeweiligen Behörden besser miteinander verbunden. Beides soll Kosten sparen

Im Frühjahr 2011 sollen die Bagger anrücken. Die Fertigstellung ist für 2014 geplant.