Bochum. . 21 Bäume stehen auf dem Gelände des künftigen Justizzentrums. Sie fallen unter die Baumschutzsatzung - müssen für den Neubau aber dennoch gefällt werden. Das Architektenbüro, das den Antrag auf Rodung gestellt hat, sieht 94 Ersatzpflanzungen vor.
Für den Neubau des Justizzentrums am Ostring müssen 21 Bäume gefällt werden, darunter 40 bis 50 Jahre alte Eichen und Platanen. Das Berliner Architekturbüro Hascher und Jehlke hat im Namen des Bauherrn, der Bau- und Liegenschaftsverwaltung NRW, den Antrag auf Fällung gestellt.
Die Bäume unterliegen der Baumschutzsatzung – auf Grund ihrer teils beachtlichen Stammesumfänge und ihrer Art. Politisches Mitspracherecht hat die Stadt Bochum indes nicht: Die Verwaltung, so hieß es jetzt in einer Mitteilung im Umweltausschuss, sei nach Prüfung der Rechtslage gehalten, dem Antrag zuzustimmen. Und: Die Fällung sei gerechtfertigt, weil ansonsten eine nach öffentlich-rechtlichen Vorschriften zulässige Nutzung nicht verwirklicht werden könne. Die geschützten Bäume befinden sich im Ausbau- beziehungsweise Stellplatzbereich des künftigen Gerichtsviertels. Laut Satzung müssen als Ersatz 34 Laubbäume gepflanzt werden, und zwar wieder auf dem Grundstück.
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Insgesamt 94 Bäume als Neupflanzungen
Die Liste der zu rodenden Bäume umfasst eine Artenvielfalt; vom Ahorn über etliche Platanen, Kiefern, Linden und Eichen, der größte mit einem Umfang von 227 cm. Einige von ihnen weisen teils Schäden auf. Zudem, so heißt es in der Mitteilung, seien für den Bau auch Bäume im Bereich der öffentlichen Verkehrsfläche sowie acht weitere auf dem Grundstück Scharnhorststraße betroffen, darunter eine Esche von 335 cm Durchmesser; allein für sie müssen drei Ersatzbäume gepflanzt werden. Insgesamt geben die Antragsunterlagen 94 Bäume als nötige Neupflanzungen an, viele im Bereich der künftigen Parkplätze.
Das Bauvolumen des neuen Justizzentrums liegt bei 100 Millionen Euro; ursprünglich sollten 125 Millionen Euro investiert werden. Bekanntlich soll vom Gymnasium am Ostring die Fassade erhalten bleiben, mit ihr will ein glasbetonter Neubau korrespondieren.
1,5 Hektar Fläche wird die Justiz in Anspruch nehmen, fürs Parken werden 0,6 Hektar verbraucht. Für die Weiterentwicklung des Geländes gibt es eine Option von 1,1 Hektar, für die das Land noch Investoren sucht. Dabei denkt der Bauherr in erster Linie an justiznahe Gewerbenutzung wie Anwälte und Notare. Viele von ihnen, so wird erwartet, wollen den Gerichten von der Viktoriastraße zum Ostring folgen, sobald der Umzug losgehen wird.