Bochum. . Sonderschichten wegen zusätzlicher Produktion laufen bei Opel Bochum auch an mehreren Sonntagen. Um über die Zukunft der Opelwerke zu reden, hat die IG Metall zum 27. Oktober nach Rüsselsheim eingeladen. Da läuft im Bochumer Werk die erste von acht Sonderschichten.
Mittwoch war wieder einer dieser Tage, wo eine fünfköpfige Schar von Bochumer Opel-Betriebsräten nach Rüsselsheim fuhr, um dort endlich vom Vorstand Konkretes über eine Zukunft der Bochumer Werke über 2017 hinaus zu erfahren.
Die fünf, an der Spitze Betriebsratschef Rainer Einenkel, gehören zu einer sogenannten zentralen Tarifkommission, in der auch Betriebsräte anderer Opelwerke und Vertreter der IG Metall sitzen.
Für diese Gespräche haben die Bochumer Betriebsräte schon vor Wochen detaillierte Vorschläge gemacht, wie es mit Opel Bochum ab 2017 weitergehen könnte: Mit der Fortsetzung der jetzigen Produktion, mit der Fertigung des neuen Zafira ab 2017, mit anderen Autoproduktionen (Antara, Mocca). Auch der Chevrolet könnte von den Bändern in Bochum-Laer laufen.
Sonderschichten auch Sonntags
Dort haut Opel in Kürze besonders rein. Sonderschichten wurden vereinbart, um eine zusätzliche Produktion zu stemmen. Samstag, 27. Oktober, ist die Schicht B dran, am Sonntag, 28. Oktober, die Schicht C. Im November schließen sich gleich 5 Sonderschichten an, darunter an zwei Sonntagen (11. + 25.) „Bis Ende 2012 wird es im Bochumer Werk I definitiv keine Kurzarbeit geben“, ließ Betriebsratsvorsitzender Einenkel die Belegschaft wissen.
Positiv hob er hervor, dass Opel Bochum die Marke stabilisiere: „Im Vergleich zum Vorjahr hat der Bochumer Zafira um 31 Prozent zugelegt, während alle anderen Opel-Fahrzeuge verloren haben.“ Nicht übel, auch wenn man bedenkt, dass der Zafira Tourer noch nicht lange auf dem Markt ist.
Keine Zafira-Produktion in Rüsselseim
„Planspiele einer Produktion eines neuen Zafiras in Rüsselsheim weisen wir strikt zurück“, bekräftigte Einenkel erneut. „Die Rüsselsheimer Betriebsräte haben gleichermaßen erklärt, dass sie niemals den Zafira bauen werden“, wurden die Bochumer kürzlich informiert.
Während in Rüsselsheim noch über die Opel-Zukunft in Bochum gerungen wird, laufen Bestrebungen, die 500.000 qm Fläche des Opelwerks II in Langendreer zu vermarkten, weiter. Favorisiert wird dabei eine erneute industrielle Nutzung, die viele Arbeitsplätze bietet. Im Moment laufen verschiedene Bewertungen, die der Fläche, der Gebäude und den Nutzungskonzepten gelten. Im Auftrag von Opel ist damit das weltweit tätige Unternehmen Jones Lang LaSalle befasst. Dessen Hauptsitz ist in Chicago.