Bochum. .

Wie kann man beim Land Geld für kulturell angehauchte Projekte locker machen?, fragte sich die Stadt Bochum. Die Antwort: Zum Beispiel mit Hilfe von „ecce“, auf gut Deutsch: „european centre for creative economy“.

Dahinter verbirgt sich nichts anderes als eine GmbH mit der Mission, als Gesprächspartner zwischen Ministerien und Regionalverband Ruhr moderierend mit dafür zu sorgen, dass den Akteuren in den Kreativ-Quartieren-Ruhr Fördermittel bis 2015 zufließen.

Förderung des Musikzentrums

Diese Quartiere wiederum entpuppen sich als Nachfolge-Projekte der Ruhr. 2010, der gefeierten Kulturhauptstadt-Europa-Aktion. Und Bochum kann da schon ein Wörtchen mitreden. Denn das hiesige Viktoria-Quartier nahe dem Bermudadreieck profitierte als eines der ersten von dieser Strategie, und das in gepfefferter Millionenhöhe. So erfolgte auf dieser Schiene die Förderung des geplanten Musikzentrums, um damit das Viktoria-Quartier in Gang zu bringen, wie die Kulturverwaltung schon im März 2011 zur Kenntnis gab.

Schwerpunkte setzen

Das Viktoria-Quartier umfasst, wie in einer städtischen Vorlage für den Rat geschrieben steht, „aktuell die Stadtteile Griesenbruch mit ,kreativen’ Schwerpunkten am Springerplatz und an der Rottstraße, das „Viertel vor“ rund um das Schauspielhaus und das Areal links und rechts der Viktoriastraße bzw. der Königsallee“ - mithin die ganze Strecke von der Christuskirche am Rathaus bis zum Schauspielhaus an der Königsallee.

Mittlerweile gibt es auch schon ein zweites Kreativ-Quartier: Es umfasst unter dem Titel „Campus Zeche Springorum“ die Fläche des Veranstaltungszentrums „Zeche“ in Weitmar sowie den benachbarten Innovationspark Springorum. Die Stadt: „Für dieses Areal bestehen Überlegungen, die jedoch noch Entscheidungen des Landes NRW erfordern.“ Anders gesagt: Da ist vorläufig offenbar noch kein Fördergeld im Anmarsch.

Mehrere Städte machen mit

Das erzählte Kulturdezernent Michael Townsend auch den Politikern im Hauptausschuss und im Rat. Dabei vergaß er nicht, als potenziellen dritten Standort das in Gerthe angesiedelte „Kulturwerk Lothringen/Kulturmagazin Lothringen“ zu erwähnen.

Um diese Dinge voranzutreiben, ist Bochum jetzt per Ratsbeschluss Mitglied von „ecce“ geworden, um hautnah am Ball zu bleiben, wenn es um die Weiterplanung und Förderung der einzelnen Projekt geht.

Die „ecce“ wurde erst Ende 2011 als GmbH durch die Stadt Dortmund gegründet. Mittlerweile sind Essen, Gelsenkirchen und nun auch Bochum als Gesellschafter beteiligt. Offen ist, ob Duisburg sich beteiligen wird. Auch die Wirtschaftsförderung Metropole Ruhr (wmr) denkt darüber nach, als Gesellschafter dazuzustoßen.