Bochum.

Alles, was sich seit 2007 durch den Stadtumbau West für die Menschen in Stahlhausen, Griesenbruch und Goldhamme verändert hat, sollen die Internationalen Kulturwochen spiegeln, die am Donnerstag begonnen haben.

Drei Monate lang widmen sich kleine und große Bewohner im Viertel ihrem ganz besonderen kulturellen Beitrag, der sie zusammenbringen soll mit anderen Einrichtungen, Vereinen und Nachbarn. Die Ergebnisse werden beim Westendfest am 23. Juni zu sehen sein.

Die vierten Kulturwochen sind eingebettet in den Stadtumbau (11,5 Millionen Euro für sieben Jahre). „In diesem Jahr nehmen mehr Gruppen denn je teil, die ersten klopften schon Ende 2011 bei uns an“, berichtet Karsten Schröder vom Stadtumbaubüro.

22.000 Euro stehen bereit

22.000 Euro stehen in diesem Jahr dafür bereit. Neben den baulichen Maßnahmen im Wohnquartier, in dem viele Nationalitäten zu Hause sind, dienen vor allem die sozialen Projekte dem Ziel, das interkulturelle Zusammenleben zu verbessern.

„Die Menschen spüren schon eine Veränderung“, sagt Karsten Schröder, der etwa übers Fassadenprogramm mit gut 1400 Hausbesitzern im Quartier Kontakte pflegt. „Die Schulen erleben mehr Anmeldungen, Studenten entdecken die Stadtteile für sich.“ Baudezernent Dr. Ernst Kratzsch ergänzt: „Seit der Umnutzung des Bunkers (durch die Medienschule SAE) zeigen auch Investoren stärker Interesse.“

Qi Gong und Folklore

Am Donnerstag eröffneten 18 Träger mit der Präsentation ihrer Vorhaben in der Galerie „Rottstraße 5“ die Kulturwochen. Darunter die Alevitische Gemeinde, die einen Frauenchor und eine Folkloregruppe aufbauen will, die Alleeschule wird mit den Kindern im Stadtteil Verkehrserziehung praktisch anwenden.

Kunstprojekte haben sich die Arnoldschule, eine Behinderteneinrichtung und die Kita St. Anna in Kooperation mit dem Pflegeheim Bayernstraße vorgenommen. Tanz und Theater proben die ev. Kita Pfiffikus, die Gemeinschaftsschule Mitte, Ifak-Kindervilla, das multikulturelle Kinderzentrum, Albert-Schmidt-Haus und die VHS Baarestraße. Das St. Marienstift übt Entspannung durch Tai Chi und Qi Gong, die Grundschule Maarbrücke Gelassenheit beim Kampfsport.

Festkomitee wird das Stadtumbaubüro ablösen

Langfristig wird ein Festkomitee das Stadtumbaubüro in seinen Aufgaben ablösen, um auch künftige Kulturwochen zu garantieren, wenn das Förderprogramm fürs Westend Ende 2013 ausläuft.

Auch baulich will die Stadt langfristig im Quartier am Ball bleiben. Dezernent Kratzsch: „Die geplante Kulturachse, die durch kulturelle Nutzung der leerstehenden Ladenlokale entlang der Rottstraße entstehen soll, wollen wir nicht aus den Augen verlieren. Wenn dann endlich die Ruine des Hotels Eden abgerissen würde, könnte sich auch sichtbar etwas bewegen.“