Bochum. Lebenswichtige Organspenden und das neue Transplantationsgesetz stehen im Blickpunkt des WAZ-Nachtforums Medizin am Donnerstag, 21. Juni, im Knappschaftskrankenhaus Langendreer.
„Die Widerspruchslösung wäre die beste gewesen.“ Prof. Dr. Richard Viebahn lässt keinen Zweifel: Die in mehreren EU-Staaten geltende Regelung, nach der jeder Mensch Organspender werden kann, der sich zu Lebzeiten nicht ausdrücklich dagegen ausgesprochen hat, hätte er sich auch für Deutschland gewünscht.
Warum der Chefchirurg auch die jetzt im Bundestag beschlossene Entscheidungslösung begrüßt, erläutert er am Donnerstag, 21. Juni, beim WAZ-Nachtforum Medizin im Knappschaftskrankenhaus Langendreer. Thema: „Projekt neues Leben – Organtransplantation 2012“.
Künftig werden alle Krankenversicherten ab dem 16. Lebensjahr regelmäßig von ihrer Krankenkasse gefragt, ob sie nach ihrem Tod zu einer Organspende bereit sind oder mit einer Entscheidung noch warten möchten. „Ein richtiger und wichtiger Schritt auf dem Weg, mehr Spenderorgane zu erhalten“, sagt Prof. Viebahn, Direktor der Chirurgischen Klinik des Knappschaftskrankenhauses Langendreer. Beim Nachtforum erläutert er die wichtigsten Inhalte des neuen Transplantationsgesetzes.
Die weiteren Referenten:
„Herausforderung Diabetes -- Heilung durch Transplantation?“: Dr. Peter Schenker (Chirurgische Klinik) berichtet über die Verpflanzung der Bauchspeicheldrüse als Therapieoption bei Diabetes.
„Nierenversagen – Dialyse oder Transplantation?“: Dr. Anna Mitchell (Marienhospital Herne) erklärt, warum auch eine hochwertige Blutreinigung eine funktionierende Niere nicht ersetzen kann.
Für die wohl emotionalsten Minuten des Abends sorgen Ute Busch-Bernard und ihr Mann Jean-Pierre. Wie berichtet, hat die 54-Jährige ihrem schwerkranken Mann (64) im Knappschaftskrankenhaus Ende 2011 eine Niere gespendet. Im Patientengespräch erzählen die Eheleute, warum sie sich zu der Operation entschlossen haben, wie der Eingriff erfolgte und warum sie ihre Entscheidung nie bereut haben. „Unser Leben“, sagen sie, „ist wieder lebenswert.“
Besuch ist kostenlos
Das WAZ-Nachtforum beginnt um 19 Uhr in der Cafeteria der Uni-Klinik In der Schornau 23-25. Durch den Abend führt WAZ-Redaktionsleiter Thomas Schmitt. Bei einem offenen Ausklang mit Imbiss und Erfrischungen stehen die Mediziner zu Gesprächen zur Verfügung.
Der Besuchdes WAZ-Nachtforums ist wie immer kostenlos. Wir bitten um verbindliche Anmeldungen (mit Angabe der teilnehmenden Personen) unter 018 02/40 40 72
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.