Bochum. . Der Einbruch um 12,3 Prozent im März bei den Neuzulassungen von Opel alarmiert die Händler. In der Region Bochum war dazu Unterschiedliches zu hören. Teils wird von einem „enormen Einbruch“ berichtet, teils von einem zufriedenstellenden Geschäftsgang.
„Wenn General Motors ständig mit Werksschließungen bei Opel droht, schreckt das die Käufer ab“, hatte Rainer Einenkel, Betriebsratsvorsitzender von Opel Bochum immer wieder gewarnt. Das erste Quartal 2012 in Deutschland scheint seine Sorge zu unterstreichen - da sank die Zahl der Opel-Neuzulassungen im März um 12,3 Prozent.
Während Opel-Sprecher nicht müde werden, den Rückgang mit dem Niedergang der Absatzmärkte in Südeuropa (Spanien, Italien, Griechenland) zu begründen, pocht Thomas Bieling, Sprecher des Verbandes deutscher Opel- und Chevrolet-Händler, nach Medienberichten (Allgemeine Zeitung) auf klärende Signale der Firma: „Die Händler erwarten, dass Opel Klarheit schafft, wohin die Reise geht.“ Die Händler hätten zwar Vertrauen zum aktuellen Opel-Management, seien aber ungeduldig. Es müsse aufgezeigt werden, „mit welchen Mitteln man das Volumen halten oder ausbauen will.“
"Grundsätzlich werden wir Opel nicht aufgeben"
„Der Einbruch ist enorm“, bestätigt Marlies Harmening vom Bochumer Autohaus Emil Pieper KG, ein Familienbetrieb, die aktuelle Lage. Die Firma mit Sitz Am Neggenborn in Bochum-Langendreer knapp 800 Meter neben dem Opel-Werksgelände besteht seit 97 Jahren und ist seit langer Zeit ausschließlich Opel-Vertragshändler. Doch wenn die Flaute bei Opel weiter anhalte, „werden wir wohl in den sauren Apfel beißen und eine andere Marke hinzunehmen“. Aber grundsätzlich, bekräftigt Marlies Harmening in Treue zum Auto mit dem Blitz , „werden wir Opel nicht aufgeben“.
Opel Produkttag
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Auf einem Bein steht der Marktführer in dieser Region schon längst nicht mehr: Mit sechs Standorten in Bochum, Hattingen und Witten ist der inhabergeführte Opel-Vertragshändler Feix Meures vertreten, führt auch die Marke Ford. Geschäftsführerin Kerstin Feix sieht, was den Opel-Verkauf anlangt, allerdings durchaus keinen Grund zur Panik: Am Dienstag, als unser Fotoredakteur Aufnahmen im Hause machte, wurden gerade zwei Insignias und ein Astra verkauft.
"Der Zafira läuft gut"
Wenn sie über Opel spricht, gerät Kerstin Feix richtig ins Schwärmen: „Der Zafira läuft gut. Das ist ein tolles Auto, ein hervorragendes Produkt. Und das Elektoauto Ampera ist ein echter Trendsetter, das tut der Marke Opel sehr gut.“ Die allgemeine Lage von Opel in Europa wolle sie aber nicht einschätzen, sagte Kerstin Feix: „Ich kann nur für unser Haus sprechen.“
Ob die Schließungsankündigungen von General Motors Kunden vergraulen, konnte auch Marlies Harmening nicht beantworten: „Das wissen wir auch nicht, da stehen wir genauso im Regen wie die Opel-Mitarbeiter. Aber ich habe einen guten Bekannten in Amerika. Der sagte mir: ,Den Corsa und den Agila von Opel hätten wir in der Krise 2008 gerne bei uns in den USA gekauft.’“ Doch das ging (noch) nicht, weil der Opel-Mutterkonzern GM den Verkauf von Opel-Fahrzeugen bisher nur in Europa gestattet.
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