Bochum. . Die düsteren Nachrichten für das Bochumer Opelwerk häufen sich. Nachdem sich Gerüchte verdichteten, GM plane die Werksschließung ab 2015, soll nach Informationen des Spiegel die Produktion von Bochum in Billiglohnländer abgezogen werden.

Auch den Bochumer Opelanern drohen weitere Einschnitte, etwa durch Einführung mehrerer Tarifsysteme, auch die Reduzierung freigestellter Betriebsräte. Das geht aus einem Forderungskatalog von Opel/GM hervor. Angepeilt wird auch die Erhöhung der Leiharbeiterquote bis zu 30 Prozent.

Angesichts der jüngsten Schließungsgerüchte will Opel Bochum weiter um seine Zukunft kämpfen. Das machte Betriebsratsvorsitzender Rainer Einenkel am Sonntag im Gespräch mit der WAZ deutlich. Man werde aber nicht in „blinden Aktionismus verfallen“, sondern zusammen mit Belegschaft, IG Metall und Politik „kluge Lösungen“ anstreben, um den Standort über 2014 hinaus zu sichern. Dass Stracke am Samstag Werks-Schließungen bis Ende 2014 ausgeschlossen hatte, sei eine Zusicherung, „die wir sowieso schon haben“ sagte Einenkel im Hinblick auf Zukunftsverträge, die das Werk Bochum bis Ende 2014 vor Schließung und Kündigungen schützen. Man zähle auf die Vertragstreue von Opel.

Interesse an Wachstumsstrategie

Sorge löste bei Einenkel ein neues GM-Strategiepapier aus. Demnach plant der Opel-Mutterkonzern General Motors laut „Spiegel“, die Produktion auf Kosten des Bochumer Werks zunehmend in Billiglohnländer zu verschieben.

„Diese Studie kennen wir noch nicht, gehen aber davon aus, dass sie uns am Mittwoch bei der Opel-Aufsichtsratssitzung vorgelegt wird“, sagte Einenkel dazu. „Wenn das zutrifft, wäre das für uns eine dramatische Situation. Ich befürchte, dass da ein wahrer Kern dran ist.“ Es würde nämlich zeigen, dass GM kein Interesse an einer Wachstumsstrategie habe, wie Opel nicht nur in Europa, sondern auch in zusätzlichen Absatzmärkten Autos verkaufen könnte.

Autos, die man nur in Bochum bauen kann

Jetzt verstärke sich diese Befürchtung, weil GM laut Einenkel den neuen Opel-Antara in Mexiko und den neuen Opel-Mokka in Korea bauen werde. Einenkel: „Das ist eine absurde Politik, das muss andersrum laufen.“ Gleichzeitig drohe die Entwicklung, dass das Opel-Stammwerk Rüsselsheim ein Teil der Astra-Produktion an das polnische Opel-Werk Gliwice abgeben soll, ebenso wie das englische Opel-Werk Ellesmere Port. Den Zuschlag für die Antara-Produktion hätte man auch in Bochum gut gebrauchen können, bedauerte der Betriebsratschef. „Aber wir könnten auch den Siebensitzer Chevrolet-Orlando bauen.“ Bochum sei durch die aktuelle Produktion der beiden Siebensitzer Zafira Tourer und Zafira Family da bestens aufgestellt.

Opel Produkttag

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Betriebsratsvorsitzender Rainer Einenkel
Betriebsratsvorsitzender Rainer Einenkel
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Werksleiter Manfred Gellrich
Werksleiter Manfred Gellrich
Pamela Falcon und Band
Pamela Falcon und Band
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Die Sorge, dass andere Werke den Zafira bauen, bestehe nicht: „Wir bauen in Bochum Autos, die man nur in Bochum bauen kann.“